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Haus Mohmühle erlebte schwierige Zeiten in der Pandemie

Wedemark (jo). Idyllisch mitten im Wald zwischen Galihof und Fuhrberg liegt die Mohmühle, ein Haus für besondere Menschen, das jetzt Bürgermeister Helge Zychlinski besuchte. Hier werden Menschen ganz verschiedener Altersgruppen und ganz verschiedender psychischer Probleme auf dem Weg wieder zurück in ein selbstbestimmtes Leben begleitet, Und so idyllisch die Lage auch ist, so problematisch kann das für die Bewohnerinnen und Bewohner aber auch die Hausleitung sein, ließ Geschäftsführer Kai Niermann zusammen mit der Psychhologischen Geschäftsleitung Monika Lüpke Zychinski und seine Begleiterin aus der SPD-Ratsfration, Karin Kuhlmann, wissen. Denn die nächste öffentliche Bushaltestelle liegt weit ab vom Gelände am Endhaltepunkt in Gailhhof. „Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ist es wichtig, dass sie im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten auch außerhalb der Einrichtung am Leben teilnehmen können.” Ein Problem, das Zychlinski bereits aus früheren Besuche kannte: „Leider ist das Stück zwischen Gailhof und Fuhrberg nicht an unseren ÖPNV angegliedert, jedenfalls nicht mit den regulären Linienbussen”, sagte er und wies auf die Möglichkeit der Nutzung des neu eingeführten Bus auf-Abruf, dem Spriniti hin. Das soll jetzt probiert und geklärt werden. Immerhin verfügt das Haus über eine eigene Fahrradwerkstatt: „Wir versuchen so, auch Bewohnern, die über kein eigenes Rad verfügen, zu unterstützen.” In der Einrichtung Mohmühle werden aktuell 62 Bewohnerinnen und Bewohner betreut, die aus allen Schichten der Gesellschaft stammen. Dazu kommen weitere 42 Bewohner im Haus Schwanenwik in Mellendorf und noch einmal vier Außenwohngruppen sowie Bereiche für ambulantes Wohnen. Je nach Entwicklung jedes einzelnen ergibt sich die Zeit des Aufenthaltes: „Meist sind es etwa drei Jahre, bis ein selbstbestimmter Weg zurück ins Leben wieder geebnet ist”, so Monika Lüpke. Sie unterstrich ganz besonders die schnelle und flexible und vor allem unbürokratische Hilfe für alle Häuser durch die Gemeinde Wedemark mit Beginn der Corona-Pandemie: „Wir hatten dann die Situation, dass keiner mehr das Gelände verlassen durfte. Sicher haben wir ein großzügiges Gelände, aber eben auch mit Grenzen. Das war nicht nur für uns eine große Herausforderung, sondern noch viel mehr für unsere Bewohner.” In dieser Situation habe die Verwaltung mit Masken und notwendiger Schutzausrüstung geholfen: „Und auch die regelmäßigen Telefonkonferenzen mit der Verwaltung und anderen Heimen sei nicht zuletzt auch emotional sehr hilfreich gewesen: „Hätten wir hier im Haus ein Infektionsgeschehen gehabt, das hätte zu einem Chaos geführt, denn wir haben es hier nicht mit rational denkenden Menschen zu tun, sondernn mit Menschen, die allesamt so schon sehr unter der Isolation gelitten haben.” Dies habe sich auch deutlich gezeigt, denn die Zahl der Zwangseinweisungen in die Warendorffsche Klinik sei deutlich angestiegen. Bei einem abschließenden Rundgang über das Gelände konnte Zychlinski auch die verschiedenen Werkstätten besichtigen. Unter anderem entstehen dort im Rahmen der Therapien hochwertige Web- und Holzarbeiten: „Leider konnten wir ja in den letzten beiden Jahren unseren traditionellen Weihnachtsmarkt nicht veranstalten, in dessen Rahmen man diese Arbeiten käuflich erwerben kann”, bedauerten Lüpke und Niermann. Der sprach noch ein ganz anderes, logistisches Problem an: Eine Ausweichbrücke zum Beispiel für den Lieferverkehr ist mittlerweile als „kritisch” eingestuft. In welcher Form hier Abhilfe geschaffen werden kann, soll gemeinsam versucht werden zu klären.

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