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Auflösung des Sportrings ist nicht mehr aufzuhalten

Seit gut einem Jahr hat der Erste stellvertretende Vorsitzende Wilfried Busche den Sportring Wedemark kommissarisch geleitet. Nun wird er sich um die Abwicklung des Vereins kümmern müssen. ­Foto: G. Vrobel
Seit gut einem Jahr hat der Erste stellvertretende Vorsitzende Wilfried Busche den Sportring Wedemark kommissarisch geleitet. Nun wird er sich um die Abwicklung des Vereins kümmern müssen. ­Foto: G. Vrobel

Wedemark (jo). Der Sportring Wedemark ist Geschichte. Am vergangenen Donnerstag wurde das Ende des 1975 ins Leben gerufenen Sportrings von den Versammlungsteilnehmern im Gasthaus Bludau besiegelt. Wie angekündigt hatte sich von den verbliebenen Vorstandsmitgliedern keiner bereit gefunden, weiterhin Vorstandsarbeit zu leisten. Die Frage des 1. stellvertretenden Vorsitzenden Wilfried Busche an die  Versammlungsteilnehmer, ob sich jemand zur Wahl stellen möchte, verhallte im Raum.  Da halfen auch die Apelle von Michaela Henjes, Präsidentin des Sportrings Langenhagen und Vorstandsmitglied des Regionssportbundes, nicht viel. Sie hatte vor dem Tagesordnungspunkt Wahlen noch einmal an die 17 anwesenden Vereinsdelegationen das Wort gerichtet, und angeregt den Sportring Wedemark als gemeinsames Sprachrohr als Verbindung zur Gemeinde Wedemark zu erhalten. Auch Wilhelm Lucka in seiner Funktion als zweiter stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Wedemark betonte, dass der Sportring seine Daseinsberechtigung habe: „Er vertritt die Interessen der Vereine im organisierten Sport und spielt nach wie vor eine sehr große Rolle in unserem Gemeinschaftswesen“, sagte er. Wilfried Busche, der seit dem Rücktritt des Vorsitzenden Joachim Brandt Anfang 2014 die kommissarische Führung des Vorstandes übernommen hatte, hielt noch einmal Rückschau auf das vergangene Geschäftsjahr: „Wir haben an über 20 Veranstaltungen teilgenommen, waren bei Sitzungen des Regionssportbundes vertreten und haben sämtliche Sitzungen der Gemeinde Wedemark besucht, bei denen es um den Sport und seine Vereine ging“. Aber er habe auch feststellen müssen, dass die Akzeptanz sowohl von Seiten der Gemeinde als auch von Seiten der Vereine fehle. Misslungen sei auch der Versuch, wieder einen Status zu erreichen, den der Sportring bei seiner Gründung hatte. Damals wurden sämtliche Entscheidungen, die Sportvereine betrafen, vor der Entscheidung durch die Politik dem Sportring vorgelegt. Ganz konkret sei der Sportring zuletzt sowohl von den betroffenen Vereinen als auch von der Gemeinde schlichtweg bei der Diskussion über die Zukunft der Bissendorfer Mehrzweckhalle in keiner Weise informiert worden. Eine endgültige Auflösung des Sportrings muss nun vorbereitet werden. Von den insgesamt 39 Mitgliedsvereinen waren 17 zur jüngsten Versammlung erschienen. Für eine Abstimmung wäre aber eine Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen, in tatsächlichen Zahlen hätten also 30 Vereine Delegierte entsenden müssen. Das weitere Vorgehen erläuterte der Fachanwalt für Vereinsrecht, Christian Goergens: „Es muss nun eine erneute Delegiertenversammlung einberufen werden. Dann ist bei einer Abstimmung nur noch eine einfache Mehrheit notwendig“. Das heißt, theoretisch reicht ein einziger Delegierter, um die Auflösung auch formell zu beschließen. Ein benannter Liquidator wird mit der Abwicklung des Vereins beauftragt und muss satzungsgemäß auch das übrige Vereinsvermögen zweckgebunden für die Sportförderung an die Gemeinde Wedemark weiterleiten. Mit Stand zum 31.12.2014 weist das Vereinskonto ein Guthaben in Höhe von 9.085,16 Euro aus.

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