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Gymnasium wird „Rassismusfreie Schule – Schule mit Courage”

Wedemark (jo). Fast ein ganzes Jahr Vorbereitungszeit hat die Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Mellendorf investiert, jetzt erhielt sie für dieses Engagement die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Und das war allen Beteiligten eine Feierstunde im Forum der Schule wert, zu der nicht nur Bürgermeister Helge Zychlinski als Gast gekommen war, sondern auch Vertreter der Ratsfraktionen und natürlich die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und ihre Lehrer. Eingebunden in das Projekt, mit dem sich die Schule auch nach außen klar positioniert, sind alle Schulmitglieder, wie Schülerin Leonie Gelhaar einleitend erklärte: „Mehr als ein Drittel aller Schüler leiden unter Rassismus, es wird selten etwas dagegen getan”. Um genau dagegen und gegen Diskriminierung, Mobbing und andere Ungleichbehandlungen aktiv etwas zu tun, hat sich die AG unter Leitung der beiden Lehrer Felix May und Anja Dyk regelmäßig jeden Mittwoch getroffen, um die Aufmerksamkeit auf diese Thema zu lenken und schließlich das Siegel „Rassismsfreie Schule – Schule mit Courage” zu erhalten. Das Projekt ist eines der größten Schulnetzwerke in Deutschland, ihm gehören mittlerweile 2.700 Schulen an, die von rund eineinhalb Millionen Schülerinnen und Schülern besucht werden. Bürgermeister Zychlinski unterstützt die Initiative: „Es ist eine tolle aber vor allem wichtige Aktion, die hier an der Schule gestartet wurde. Antisemitismus, Rassismus und Gewalt scheinen immer mehr um sich zu greifen. Umso besser ist es, dass diejenigen, die damit nicht einverstanden sind, aufstehen und sich dagegen stellen”. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass die Aktion Nachahmer finden werde. Und auch für Schulleiterin Swantje Klapper war die Feierstunde ein positives Erlebnis: „Ich bin heute mächtig stolz auf meine Schüler. 85 Prozent haben die zur Aktion gehörende Selbstverpflichtung unterschrieben, sich gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt sowie gegen diskriminierende Äußerungen und Handlungen einzusetzen.” Dies sei vor allem wichtig, in Zeiten, in denen jüngste Studien belegen, dass sich auch unter jungen Menschen die politische Einstellung in Deutschland immer mehr rechtsextremistisch zeige. „Hier ist das heute anders, ich freue mich, dass wir in das Netzwerk aufgenommen werden und dass unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit außerhalb des Unterrichts soviel Engagement gezeigt haben“. Und auch über die Tatsache, dass die Hannover Scorpions auf Nachfrage sofort eingewilligt haben, die Patenschaft für das Projekt zu übernehmen, freuten sich alle Beteiligten. Dass die beiden Schülerinnen Pia und Katharina in ihren Poetry-Slams gängige Stammtischfloskeln aufdröselten, unterstrich dieses Engagement zusätzlich. Und schließlich überreichte der Landeskoordinator Dr. Jochen Walter die begehrte Plakette, hinter der nicht nur ein Jahr Vorbereitungszeit liegt, sondern darüber hinaus eben auch die Umsetzung der Selbstverpflichtung. Dazu gehört auch, mindestens einmal im Jahr einen Projekttag vorzubereiten und durchzuführen, der sich mit totalitären und demokratiegefährdenen Ideologien und Diskriminierung aller Art beschäftigt. Arbeitsmaterialen zur Vorbereitung werden vom Netzwerk zur Verfügung gestellt aber auch Treffen der beteiligten Schulen in Niedersachsen und anderen Bundesländern sind geplant.

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