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Gemeinde gehört jetzt zum Netzwerk „Zuhause sicher”

Wedemark (sg). Gaunerzinken nennt man die Zeichen, die die Kundschafter von Diebesbanden an Hauswänden, Briefkästen oder Zäunen anbringen, um ihren Kumpanen mitzuteilen, wo einfach und risikofrei etwas zu holen ist. Und unter anderem dank dieser einfachen und guten Kommunikation geschieht in Deutschland etwa alle vier Minuten ein Einbruch, bei dem ein Einbrecher nur mit einem Schraubenzieher in weniger als 30 Sekunden ungesicherte Fenster oder Türen öffnet und in ein Haus eindringt. Über die Folgen eines solchen Vorfalls macht sich kaum jemand Gedanken. Das Chaos, in dem man plötzlich steht. Die materiellen und ideellen Werte die verloren sind. Der Stress, dem man bei der Tatortaufnahme und der Beweissicherung ausgesetzt ist. Die Arbeit, die das anschließende Aufräumen und das Verhandeln mit Versicherungen macht. Und nicht zuletzt das Gefühl, dass man sich in seinem Zuhause nicht mehr sicher fühlen kann.„Zuhause sicher“ ist ebenfalls ein Zeichen. Dieses Zeichen, als Plakette angebracht an Eingangstür und Fenster, signalisiert den Einbrechern, dass in diesem Haus, in dieser Wohnung eben keine leicht Beute zu machen ist. Mit diesem Zeichen signalisiert man den Verbrechern, dass hier zu sinnvollen Mitteln gegriffen wurde, um ihnen das Eindringen so schwer wie möglich zu machen. Zuhause sicher ist ein Netzwerk von 46 regionalen Schutzgemeinschaften mit über 500 Partnerschaften, das bereits 2005 auf Initiative der Polizei gegründet wurde. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Behörden, Institutionen und Betrieben mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und Privathaushalte dabei zu unterstützen, ihre Einrichtungen zum Einbruchschutz und Feuerschutz so sinnvoll wie möglich zu gestalten und zu optimieren. Zur Schutzgemeinschaft Hannover gehören bisher unter anderen auch die Gemeinden Langenhagen, Isernhagen, Wunstorf, Neustadt und Garbsen. Auch die Gemeinde Wedemark hat jetzt nach gründlicher Prüfung eines entsprechenden Antrags der SPD Fraktion beschlossen, diesem Netzwerk beizutreten. Am 18. Januar erläuterten Savas Gel, der Leiter des Dezernats zur Kriminalitätsbekämpfung und Prävention, und Michael Nickel von der Zentralstelle technische Prävention im MGH Mellendor, die Vorteile, die das Netzwerk Mitgliedern und Bürgern bietet und erklärten, wie man an das Siegel „Zuhause sicher“ gelangen kann. Anschließend unterschrieb Bürgermeister Helge Zychinski den entsprechenden Antrag zur Aufnahme in das Kuratorium des Netzwerkes „Zuhause sicher e.V.“. Er erhofft sich durch den Beitritt eine erhöhte Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit, einen verbesserten Informationsaustausch und viele Best Practice Beispiele und ist sich sicher, dass auch die Gemeinde Wedemark viele nützliche Informationen beitragen kann.Der Ablauf zum Erlangen des Siegels ist immer derselbe. Man wendet sich unter der Telefonnummer (0511) 109 11 14 oder per Email info@zuhause-sicher.de an die Zentralstelle Technische Prävention der Polizeidirektion Hannover. Dort vereinbart man einen kostenlosen Beratungstermin. Da Menschen, die aktuell gerade Opfer eines Einbruchs geworden sind bei der Terminvergabe mit höherer Priorität behandelt werden, kann man mit etwas Wartezeit rechnen, vor allem im Winter, wenn die Einbruchsaktivitäten besonders hoch sind. Laut Polizeihauptkommissar Nickel müsse man üblicherweise aber nicht länger als zwei bis drei Wochen auf einen Beratungstermin warten. Dann prüfen Fachleute der Polizei vor Ort das Haus oder die Wohnung der Ratsuchenden auf Einbruchs- oder Brandschutztechnische Schwachstellen. Die Informationen über die entdeckten Schwachstellen und Empfehlungen zu sinnvollen Abstellmaßnahmen erhält der Ratsuchende dann als detailliertes Protokoll. Sollte der Betreffende sich entschließen, die Schwachstellen zu sichern, kann er dank des Netzwerkes auch auf Informationen zu entsprechenden Fördermitteln zugreifen oder prüfen, welche Handwerksbetriebe das richtige KnowHow zur Umsetzung der Maßnahmen vorweisen können. Eine Nachprüfung durch die Polizei stellt dann sicher, dass die Abstellmaßnahmen sachgerecht vorgenommen wurden – ist das der Fall, gibt es die Präventionsplakette, die gut sichtbar an Tür und Fenstern angebracht, eine abschreckende Wirkung haben soll. Den nächsten intensiven Vortrag zum Thema gibt es am Freitag, 1. Februar, um 18 Uhr in Hannover in der Marienstraße 34-36 – auch hierfür wird um Anmeldung unter der Teelfonnummer (051) 109 11 14 gebeten.

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