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Gewerbefläche Gailhof: Bürger sorgen sich um die Gestaltung

Wedemark (jo). Es war eine besondere Sitzung, die am vergangenen Donnerstagabend im Forum des Mellendorfer Schulzentrums stattt fand. Statt Schülergruppen waren es interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich auf den Weg in das Forum machten. Sie alle hatten eines gemeinsam, sie wollten die Frage geklärt haben, was am Ortsrand von Gailhof auf der Freifläche in Richtung Autobahn entstehen soll. Dabei waren die Pläne aus dem Jahr 2015 wieder präsent, als es letztlich auch der Einfluss der Bürgerinitiative schaffte, die sogenannten „Monsterhallen” in unmittelbarer Ortsnähe zu verhindern. Riesige Lagerhallen waren geplant, unter anderm als Zwischenlager für Autoreifen. Diese Pläne waren dann genauso schnell vom Tisch, wie sie die Runde gemacht hatten und lange passierte gar nichts. Nun soll die Fläche erneut beplant werden und die Gemeinde Wedemark entschied sich zu einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung und lud zur gemeinsamen Sitzung des Ortsrates zusammen mit dem Ausschuss Bauen und Planen ein. Mit dabei als Moderator Oliver Kuklinkski vom Büro Plankom aus Hannover und Wedemarks Wirtschaftsförderin Antonia Hingler. Schon im Mai war Kuklinski zu Gast in der Wedemark, damals waren die Gewerbetreibenden der Wedemark eingeladen, zusammen herauszuarbeiten, in welcher Form sie die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde wünschenswert fänden und auch, welche jeweiligen Gewerbeflächen dafür benötigt werden. Das Gelände in Gailhof mit Übergang bis nach Meitze ist für eine entsprechende Nutzung vorgesehen: „Wir haben uns diesmal für die frühzeitige Bürgerbeteiligung entschieden, begrüßte Hingler die Bürger: „Wir stehen ganz am Anfang und wir nehmen ihre Bedenken ernst”, unterstrich sie. Kuklinksi forderte dazu auf, in Arbeitskreisen drei Kernpunkte herauszuarbeiten, nicht ohne zunächst Zwischenrufer zu stoppen. Schließlich notierten die Bürgerinnen und Bürger was sie als Risiken des neuen Gewerbegebietes sehen, welche Fragen offen sind und auch, wo sie Chancen sehen. Antonia Hingler nahm sich anschließend die Zeit, auf die einzelnen, an Pinwänden gesammelten, Beiträge einzugehen. Den Einwurf, dass die Ergebnisse dieser Sammlungen anschließend im Papierkorb landen würden, wies sie dagegen energisch zurück: „Das hier ist der erste Schritt der Bürgerbeteiligung und ihre Beiträge werden in die anschließenden Beratungen einfließen. Genau deshalb sitzen wir hier zusammen!” Und sie unterstrich auch, dass in den weiteren Schritten der Planungen für die Änderungen des Flächennutzungsplanes noch mehrfach die Möglichkeit besteht, Bedenken einzubringen. Friedhelm Beimdiek, Vorsitzender des Bürgervereins Gailhof, reichte im Namen des Vereins eine Stellungnahme ein, in der nicht nur die Wünsche und Bedenken der Gailhofer festgehalten sind. Unter anderem bezieht sich das Papier besonders auf den Bereich, der als Industriegebiet in Frage kommt und greift damit die Feststellung eines Bürgers auf, der in Richtung Verwaltung und Ortsrat erklärte, dass man mit erheblichem Widerstand rechnen könne, wenn das vorgesehene Industriegebiet direkt an eine Wohnbebauung anschließen würde. In der direkt anschließenden Ortsratssitzung wurde der Flächennutzungsplanänderung und der Aufstellung eines B-Plans mit einer Enthaltung zugestimmt. Einstimmig sprachen sich die Ortsratsmitglieder dafür aus, dass alle gesammelten Bürgerwünsche und auch die Stellungsnahme des Bürgervereins in die Planung mit einfließen sollen. Im Ausschuss Bauen und Planen äußerte Wilhelm Lucka von den Grünen, aus dem Flächennutzungsplan den Bereich des Industriegebietes herauszunehmen. Und auch Erik van der Vorm (FDP) hielt die Fläche nicht für geeignet. Die Ortsteile Gailhof und Meitze würden dann zusammen wachsen: „Gewerbeflächen würden besser entlang der Autobahn zu erschließen sein und nicht innerörtlich. Das fordere ich seit über 20 Jahren, aber es findet kein Gehör”, sagte er und stimmte gegen die Planung.

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