Ministerpräsident Stephan Weil zu Gast

Mellendorf (fd). Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie gehört zur Wedemark wie das Bürgerhaus oder der Amtshof, nach erfolgreicher Modernisierung wurde das Zentrum nun nach 1968 zum zweiten Mal feierlich eingeweiht. Ministerpräsident Stephan Weil enthüllte gemeinsam mit Staatssekretärin Caren Marks und Bürgermeister Helge Zychlinski ein Kunstwerk, das an diesen denkwürdigen Tag erinnern soll. „In meinen Händen halte ich zwei Dokumente von historischem Wert, eine Pressenotiz des Verbandes der Bauindustrie vom 21. März 1968, fast ein halbes Jahrhundert alt. Und die heute Morgen unterschriebene Urkunde zum Ausbildungspakt: Bauindustrie erweitert Berufsausbildung, neue Lehrstätte eingeweiht“, erklärte Professor Rolf Warmbold, Präsident des Bauindustrieverbandes. 12.000 Mitarbeiter wurden dort bisher ausgebildet. Träger der Ausbildungsstätte ist der 1967 gegründete Verein zur Berufsförderung der Bauindustrie in Niedersachsen e.v. Die Ausbildungsstätte steht aber nicht nur den Verbandsmitgliedern mit ihren Beschäftigten, sondern allen Interessierten offen. Mit der Lehrstätte erweitert der Verband seine überbetriebliche Ausbildungstätigkeit, die bereits seit 1938 in Achim bei Bremen und auf der Lehrbaustelle in Hannover-Vahrenwald für Maurer-, Beton- und Isolierer- Lehrlinge betrieben wird. In Mellendorf lief die Ausbildungstätigkeit für Baumaschinisten im Frühjahr 1966 an. Nun die umfängliche Modernisierung, 7,3 Millionen Euro wurden investiert. Es beteiligten sich das Land Niedersachsen mit 30 Prozent sowie der Bund mit 45 Prozent. Die Kosten des 1. Bauabschnitts in Höhe von 2,5 Millionen Euro finanzierte der Verband der Bauindustrie selbst. Das Bildungs- und Tagungszentrum umfasst heute eine Fläche von rund 25.000 Quadratmetern. 120 Internatsplätze, siebzehn Seminarräume und fünf Ausbildungshallen umfassen das Angebot für die angehenden Fachleute. „Auf Grund des Vorsitzes im Bundesrat bin ist augenblicklich oft im Ausland, die duale Ausbildung ist dort in aller Munde, wie Made in Germany oder Volkswagen“, führte Ministerpräsident Weil aus. Der demografische Faktor mache auch vor Niedersachsen nicht Halt, umso wichtiger seien Institutionen wie die des Verbandes. „Alle jungen Menschen haben Talente, wir sind nicht in der Lage sie links und rechts des Weges liegen zu lassen“. 2020 könnten im Baugewerbe 60.000 Fachkräfte fehlen, dann sei nahezu jeder zehnte Arbeitssplatz nicht besetzt.