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Erste Kinder-Ratssitzung mit Grundschülern

Elze (sg). Die Eröffnung der „Ratssitzung“ am letzten Freitag durch den Ortsbürgermeister Jürgen Benk erfolgte nach den üblichen Formalien, 18 Anträge von sechs Fraktionen lagen zur Beschlussfassung vor. Die Ratssitzung war mit 39 Teilnehmern sehr gut besucht, das Durchschnittsalter der anwesenden Ratsmitglieder lag bei acht Jahren. Es waren die Kinder der Klassen 3a und 3b der Grundschule Elze, die am vergangenen Freitag eine Kinderratssitzung durchgeführt haben. Es war eine Veranstaltung zur politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen, die vom Verein „Politik zum Anfassen Hannover“ unterstützt und begleitet wurde. Durch ein Team des Vereins und die drei Elzer Ortsratsmitglieder Alexandra Backhaus, Katrin Klawitter und Frank Riebesehl hatten die Mädchen und Jungen in einem zweitägigen „Planspiel Ortsrat“ einen spielerischen Crashkurs in Kommunalpolitik erhalten und sich – unter den Namen „Coole Kids“, „Delfin-Team“, „Die Krokodoktoren“, „die Sieger“ und „die Politiker“ – in sechs Fraktionen aufgeteilt. In diesen Fraktionen erarbeiteten sie am Donnerstag die Anträge, die sie am Freitagmorgen in der Kinderratssitzung unter der Leitung von Benk und mit Unterstützung von Bürgermeister Helge Zychlinski zur Beratung und Abstimmung vorstellen mussten. Der erste Antrag, der zur Beratung vorlag, forderte den Bau eines McDonalds in Elze mit der Begründung, dass das lecker schmecke und man dann nicht immer so weit fahren müsse. Bei der folgenden Diskussion überwogen dann jedoch die Contra Argumente, bei denen die Kinder, mit Begriffen wie Verkehrsgefährdung, Staus und Abgase, ungesunde Ernährung, Plastikmüll oder Microplastik umgingen. Die Antragsteller versuchten vergeblich, die Gegenargumente zu entkräften, der Antrag wurde jedoch mit einer deutlichen Mehrheit abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurden die Anträge auf die Anschaffung reitbarer Roboter oder auf den Bau eines Schwimmbades mit Badesee und Trampolin. „Das ist Quatsch!“, lautete eines der deutlicheren Argumente. Positiver nahm der Kinderrat die Anträge auf, die sich mit Themen aus den Bereichen Sicherheit oder Umwelt- und Naturschutz beschäftigten. So wurde zum Beispiel der Antrag auf das Pflanzen von mehr Bäumen ebenso angenommen, wie die Anträge, die sich mit dem Einsatz für mehr Tierschutz, der Kennzeichnung des sichersten Schulweges mit den „gelben Füßen“ oder dem Einsatz von weniger Plastik in der Schule befassten. Der Antrag auf die Durchführung einer „Spendenaktion“ wurde nach kurzer Diskussion durch die beteiligten Fraktionen mit dem Antrag „Spendenlauf für afrikanische Kinder“ zusammengefasst. Die dazu abgegebenen Wortbeiträge befassten sich durchweg mit der Notwendigkeit, zu teilen, zu helfen und es benachteiligten Menschen zu ermöglichen, sich Essen, Trinken, Kleidung, Decken und Kissen zu kaufen. Die zusammengefassten Anträge wurden bei der Abstimmung einstimmig angenommen. Auch ihre unmittelbare Umgebung lag den Kindern sehr am Herzen. Es gab einen Antrag auf die Renovierung der Schule. Aus der Diskussion ergab sich, dass den Kindern besonders der Zustand der Toiletten am Herzen lag. Hierzu konnte Zychlinski den Schülern gleich die gute Nachricht überbringen, dass die Gelder für die Renovierung der Schultoiletten für 2019 bereits bewilligt sind und die Arbeiten in den nächsten Sommerferien durchgeführt werden sollen. Die Aktion „Planspiel Kinderrat“ wurde initiiert im Rahmen der 19 Maßnahmen, die die Wedemark auf ihrem Weg zur „Kinderfreundlichen Kommune“ erarbeitet hatte. „Wir möchten gerne wissen, wie die Kinder ihr Umfeld gestalten würden. Dazu müssen wir den Kindern auch zuhören“, kommentierte Zychlinski die Veranstaltung.

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