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E-Ladesäule versteckt sich unter Plastikbeutel

Wedemark (jo). Direkt vor dem Rathaus in Mellendorf steht seit einigen Wochen eine verhüllte Säule. Unter dem blauen Plastiksack verbirgt sich eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Einen Haken hat die Sache allerdings, die Vertragsfirma hat die vorgesehene Abnahme aus Krankheitsgründen abgesagt, ein neuer Termin stehe noch nicht fest, teilte der stellvertretende Pressesprecher der Gemeinde Wedemark, Magnus Wurm, auf Nachfrage mit. In der jüngeren Vergangenheit hatte es mehrfach Diskussionen und Nachfragen zur geplanten Umrüstung des Fuhrparks der Gemeinde auf E-Fahrzeuge gegeben. Grundsätzlich überwiegt die Zustimmung, allerdings möchten vor allem die FDP und Bündnis C die Kosten dafür nicht auf die Bürger umgelegt sehen. Das stellten Erik van der Vorm und Stephan Schönhoff bereits in einem gemeinsamen Pressegespräch im Mai 2017 fest: „Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden“, sagten beide: „es kann nicht sein, dass der Bürger zur Kasse gebeten wird, wenn er nichts davon hat“. Und dabei spielte van der Vorm auf die Kosten für die Installation einer Ladestation für die künftigen E-Fahrzeuge der Gemeinde an: Im Finanzausschuss sei zunächst der Betrag von 8.000 Euro pro Ladesäule genannt worden: „Auf Nachfrage wurde dann im Ausschuss seitens der Verwaltung erklärt, dass sich dieser Betrag noch um etwa 20 bis 30 Prozent erhöhen könnte“. Damit spielte van der Vorm auf eine Aufrechnung im Ausschuss an, nach der zu den 8.000 Euro noch einmal 40.000 Euro für die Kabelzuleitung anfallen würden. Schönhoff erklärte damals dazu, dass es nicht sein könne, dass der Bürger die Kosten für diese E-Säule tragen müsse, wenn die Avacon als Anbieter die Kosten für die Installationsarbeiten übernehmen, dann aber auf den Strompreis umlegen würde. Auch aktuell sei das Thema E-Mobilität grundsätzlich positiv besetzt sagte van der Vorm: „Aber ich bleibe dabei, wer E-Fahrzeuge auf den Markt bringt, der muss sich auch darum kümmern, dass entsprechende Lademöglichkeiten geschaffen werden. Und dies nicht nur für einen eingeschränkten räumlichen Bereich, sondern solche Stationen müssen flächendeckend installiert werden, wenn die Umstellung auf E-Mobilität überhaupt Sinn machen soll“. Die noch immer verhüllte Ladestation am Rathaus wird nicht zu den öffentlichen Möglichkeiten gehören, E-Autos mit frischer Energie zu versorgen. Ihre Nutzung wird ausschließlich für die gemeindeeigenen Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

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