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Rat einstimmig für Klinikstandort Burgwedel

Wedemark (lit). Es war der letzte Punkt auf der Tagesordnung, aber der hatte es in sich: Aus einer von der CDU-Fraktion eingebrachten Resolution zum Krankenhaus in Großburgwedel wurde kurzfristig eine zwar etwas geschrumpfte, aber dafür gemeinsame Erklärung aller Fraktionen im Gemeinderat. Zentrale Forderung der Kommunalpolitiker: Der Klinikstandort Großburgwedel, insbesondere die Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie, sei zu erhalten und auszubauen. Die so genannte Medizinstrategie 2020 des Klinikums Region Hannover (KRH) müsse ihrem Anspruch gerecht werden und die medizinische Versorgungsqualität in der Region Hannover sichern und weiterentwickeln. „Mit dieser Resolution hat der Rat ein starkes Zeichen der Entschlossenheit gesetzt“, lobte CDU-Ratsfrau Editha Lorberg den Kompromiss und dankte allen Fraktionen für die Mitarbeit. Hauptkritikpunkt an der geplanten Schließung der Klinik Großburgwedel: Die zukünftig weiten Wegstrecken aus der Wedemark zur nächsten Geburtsstation und Notfallaufnahme. Die MHH oder das Klinikum Neustadt seien keine Alternative, wenn es schnell gehen müsse. „Vielleicht heißt es dann öfters: Kind auf der Landstraße zwischen der Wedemark und Hannover geboren“, erklärte Lorberg. Das sei ein nicht hinnehmbares frauenpolitisches Signal. SPD-Ratsherr Michael Wilken verwies auf das schmale Zeitfenster, dass etwa bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt für die notfallärztliche Erstversorgung offen stehe. „Da zählen Minuten. Die Notfallmedizin ist im Konzept 2020 überhaupt nicht durchdacht“, kritisierte er. Der Standort Großburgwedel habe daher für die SPD allerhöchste Priorität. Ähnlich schätzte Ingemar Becker, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Situation ein. „Auch wir stimmen für diese Resolution, weil wir die medizinische Versorgung in der nordöstlichen Region Hannovers sicherstellen wollen.“ Großburgwedel sei dafür ein bewährter Standort. Die Grünen seien auf der Seite der betroffenen Klinikmitarbeiter. Last but not least fand auch der Bürgermeister lobende Worte für die partei- und fraktionsübergreifende Resolution, warb aber zugleich um Verständnis für das KRH. „Das KRH ist ein Unternehmen, das sich mit vielen Mitbewerbern auf dem Markt tummelt.“ Und anders als so manche Privatklinik zahle es Tarifgehälter und habe einen vergleichsweise guten Personalschlüssel.

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