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Diesmal war der Treffpunkt „fast geschenkt” Ziel der CDU-Fraktion

Mellendorf (jo). Erneut machten sich in der vergangenen Woche die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion auf den Weg, um die sitzungsfreie Sommerzeit zu nutzen und sich weiter zu informieren. Diesmal war der Treffpunkt „fast geschenkt” mit Standort an der Bissendorfer Straße in Mellendorf das Ziel. Im November hat hier der Treffpunkt seit 10 Jahren seinen Sitz, der aus einer Kleiderkammer der Gemeinde Wedemark entstanden ist. Regina Niehoff, damals Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Wedemark, hatte die Initiative ergriffen, eine Abgabestelle für getragene aber gut erhaltene Bekleidung in der Wedemark zu schaffen. In Sonja Schönberg fand sie eine Mitstreiterin, die Erfahrung aus der DRK Kleiderkammer mitbrachte. Nachdem dort kein Dienst mehr versehen wurde, stieg sie in die Kleiderkammer mit ein. „Im damaligen Schulamt waren die Sachen in den Kellerräumen untergebracht, die Menschen, die dort versorgt wurden, sind über einen Hintereingang zu uns gekommen”, erinnerte sich Regina Niehoff an die Anfänge: „das war nicht immer schön für alle Beteiligten”. Und so habe man schließlich nach einem geeigneteren Standort gesucht. An der Bissendorfer Sraße konnten die Räumlichkeiten eines ehemaligen Elektrogeschäfts angemietet werden. Nicht ohne Probleme, denn noch war kein eigener Verein gegründet, der den Mietvertrag hätte unterzeichnen können. Die Lebenshilfe sprang ein, auch wenn deren Statuten eine solche Unterstützung nicht vorsahen. Aus der Übergangslösung ist inzwischen eine Dauerlösung geworden, erfuhren die CDU-Vertreter: „Wir konnten schließlich den Verein gründen und der wurde dann regulärer Mieter”. Die Mietkosten samt der dazugehörigen Nebenkosten wie Strom, Wasser, Telefon können durch den Verkauf im Treffpunkt finanziert werden: „Wir erwirtschaften sogar einen Überschuss”, stellte Niehoff fest: „damit haben wir im Laufe der Zeit schon zahlreiche andere soziale Einrichtungen finanziell unterstützt“. Nachdem sich die Besucher ausgiebig in den Geschäftsräumen des Treffpunkts umgeschaut hatten, wollten sie genauer wissen, wie das Konzept funktioniert: Es gibt zwei Hauptstandbeine, des von insgesamt 25 ehrenamtlichen Helferinnen und einem Helfer betreuten Projektes. Einerseits werden Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Schuhe und Co. jeweils mittwochs in der Zeit von 15 bis 17 Uhr angenommen. Wer möchte, kann dann Dinge, die er selbst nicht mehr tragen kann oder möchte im Treffpunkt abgeben. Etwa um die 20 Spender werden regelmäßig gezählt, die mal mehr mal weniger große Mengen für Damen, Herren und Kindern „anliefern“. Die routinierten Treffpunkt-Mitabeiter sehen jede Lieferung durch, eine Chance haben ausschließlich Stücke, die erstens sauber und zweitens auch wirklich noch gut erhalten sind. Was kaputt ist, muffig riecht oder irgendeinen anderen Mangel hat, wandert in den Kleidercontainer: „Wir haben wirklich viele Spenden und können so tatsächlich die besten Sachen heraussuchen”, sagte Sonja Schönberg. Ist alles sortiert, wandern die Stücke in die Auslagen beziehungsweise werden auf die Kleiderständer gehangen. Und viele Stammkunden wissen, dass es sich immer wieder donnerstags morgens besonders lohnt, das am Vortag aufgefrischte Angebot durchzuschauen. Und dazu ist jeder willkommen, ob es Menschen sind, die sich im Treffpunkt einkleiden oder mit kleinen Haushaltsartikeln versorgen, die im regulären Handel mit der Finanzierung Probleme haben oder Menschen, denen Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt ist. Das haben die politischen Vertreter selbst festgestellt, als sie beim Rundgang entdeckten, was alles im Angebot ist. Angefangen bei der kompletten Ausstattung für das Neugeborene, Kinderkleidung in nahezu allen Größen bis hin zur Sportausrüstung und einer eigenen Schuhabteilung müssen kaum Wünsche offen bleiben. Auch Spiele, Kuscheltiere oder auch mal Kinderfahrzeuge sind im Untergeschoss zu finden, genauso wie Bücher für jedes Alter. Im Obergeschoss finden Damen und Herren was sie brauchen und können dabei durchaus auf modische Kleidung zurückgreifen, inklusive Accessoires wie Halstücher, Handtaschen oder auch Krawatten. Dass die Damen des Treffpunkts auch beratend zur Seite stehen, versteht sich von selbst. „Wir heißen nicht umsonst Treffpunkt”, betonte Niehoff: „hier gibt es durchaus auch mal Zeit und Raum für Gespräche und manchmal sogar einen gemeinsamen Kaffee”. Und Sonja Schönberg ergänzte, dass sie und ihre Mitstreiterinnen im Laufe des letzten Jahrzehnts schon so manches Kind ihrer Kunden habe groß werden sehen: „Es ist viel Arbeit und Zeit, die wir hier investieren, aber es kommt auch viel zurück”. Wer Interesse daran hat, sich dem Kreis der Helferinnen und des Helfers anzuschließen, ist gerne willkommen. Einfach während der Öffnungszeiten vorbeischauen und eine der Damen darauf ansprechen. TiPP: Ab 19. August startet im Treffpunkt der saisonale Sonderverkauf. Dann bleibt das Geschäft vom 2. bis 4. September geschlossen, weil die Herbst- und Winterkleidung eingeräumt wird. Ab dem 5. September gelten dann wieder die gewohnten Öffnungszeiten: Montag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 13 Uhr sowie dienstags von 15 bis 18 Uhr. Die Spendenabgabe ist ausschließlich mittwochs von 15 bis 17 Uhr möglich. Bitte unbedingt darauf achten, denn es dürfen keine Kleiderspenden vor der Tür abgestellt werden. Und ganz zum Schluss noch der Appell, wirklich nur tragbare und saubere Kleidung oder Schuhe abgeben.

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