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Die Förderin des Reitsports feierte 80. Geburtstag

Wedemark (jo). „Ich freue mich, dass sie uns heute die Ehre geben und sich in das Goldene Buch der Gemeinde Wedemark eintragen”, sagte Bürgermeister Helge Zychlinki und begrüßte so die erfolgreiche Dressur- und Springreiterin und heutige wichtigste Mäzenin des Pferdesportes, Madeleine Winter-Schulze. Einen Tag zuvor, am 28. Juni, hatte sie zu Hause auf ihrem Hof an der  Brelinger Straße zwischen Mellendorf und Brelingen ihren 80. Geburtstag gefeiert: „Das war für uns ein guter Anlass, sie um einen Eintrag in unser Buch zu bitten.” Er sei außerordentlich stolz darauf, dass sie Bürgerin der Gemeinde sei und sie sich inzwischen in der Wedemark ausgesprochen heimisch fühle. Madeleine Winter-Schulze wurde 1941 in Berlin geboren, ihren ersten großen Erfolg feierte sie als Dressurreiterin auf der Stute Coca Cola, mit der sie 1959 den Titel der Deutschen Meisterin gewann. Der Pferdename kam nicht von ungefähr, denn ihr Vater von Eduard Schulze war es, der nach dem Krieg die Lizenz für die Coca Cola Herstellung nach Berlin holte. Zehn Jahre später wurde Schulze-Winter erneut im Dressurreiten Deutsche Meisterin, diesmal im Sattel von Patella. Und dass sie auch im Springsport zu Hause ist, bewies sie 1975 auf Dacapo, als sie die deutsche Meisterschaft der Amazonen im Springreiten für sich entschied. Bis 1997 hat sie den Turniersport aktiv betrieben, gewann zahlreiche Nationenpreise und kann auf über 500 Siege bei unterschiedlichen Turnieren zurückblicken. Nach ihrer aktiven Zeit begann ihre Tätigkeit als Funktionärin in den Verbänden, bis heute liegt ihr der Reitsport am Herzen und sie ist die bedeutenste deutsche Förderin des Pferdesports. Unter anderem reiten die mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger im Springsport, Ludger Beerbaum, und im Dressursport Isabell Werth heute die Pferde von Madeleine Winter-Schulze. Und dass sie dann bei den Turnieren und nationalen sowie internationalen Wettbewerben vor Ort ist, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Das wird auch bei den Olympischen Spielen Ende Juli in Tokio nicht anders sein: „Die Tickets sind gebucht”, erzählte sie gut gelaunt. Für sie sei die Einladung, ihre Unterschrift unter die Widmung im Goldenen Buch zu setzen sehr überraschend gewesen: „Ich bin immer noch oft in Berlin, aber in der Wedemark bin ich längst heimisch geworden und komme immer wieder gerne zurück.” Seit 1978 lebt sie auf ihrer Reitanlage, die nicht nur ideale Trainingsbedingungen zu bieten hat, sondern auch Platz für die Zuchtstuten und deren Nachwuchs bietet. Übernommen hat sie die Anlage 1978 von dem tödlich verunglückten Springreiter Hartwig Steenken. Viele glückliche Jahre habe sie dort mit ihrem Mann Dietrich Schulze erlebt, erzählte sie. „Es war sein Wunsch, dass wir nach seinem Tod in 2008 weiter machen.” Und gerne empfängt sie dort heute nicht nur die Größen des deutschen Reitsportes, genauso lieb sind ihr die Besuche zum Beispiel von Kindergartengruppen: „Es ist immer wieder toll, wie die Kleinen ihr Verhalten ändern, wenn sie mit den Pferden in Kontakt kommen.” Und weil es ihr einfach Freude bereitet, unterstützt sie auch hier gerne, wenn etwas gebraucht wird. Ein besonderes Verhältnis hat sie zum Reitverein Brelinger Berg, in dem sie bis heute Mitglied des Vorstandes ist. Sie ist Trägerin zahlreicher Auszeichnungen, darunter auch das Bundesverdienstkreuz sowie hohe Ehrungen des Reiterverbandes. Coronabedingt fand die Ehrung nur in einem kleinen Kreis satt. Zu den Gratulanten gehörten die Opernsängerin Helen Donath und ihr Mann, Dirigent und Pianist Klaus. Beide leben ebenfalls in Brelingen und konnten sich bereits im vergangenen Jahr in das Goldene Buch der Gemeinde Wedemark eintragen.

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