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Berufseinstiegsbegleiter leiden unter Raumnot

Bundestagsabgeordneter Dr. Hendrik Hoppenstedt besuchte Konrad-Adenauer-Schule mit Schulleiter Wilfried Osing und lernte das Projekt „Berufseinstiegsbegleiter“ mit Jennifer Kohne und Can Kanpulat (v.r.). kennen. Foto: A. Eylitz
Bundestagsabgeordneter Dr. Hendrik Hoppenstedt besuchte Konrad-Adenauer-Schule mit Schulleiter Wilfried Osing und lernte das Projekt „Berufseinstiegsbegleiter“ mit Jennifer Kohne und Can Kanpulat (v.r.). kennen. Foto: A. Eylitz

Mellendorf (ea). Um sich ein eingehendes Bild des Projektes „Berufseinstiegsbegleitung“ an der Konrad-Adenauer-Schule in Mellendorf zu erstellen, besuchte der Bundestagsabgeordnete der CDU, Dr. Hendrik Hoppenstedt, Schulleiter Wilfried Osing und sein Team. Jennifer Kohne und Can Kanpulat sind seit 2009 im Rahmen des Projektes an der Schule beschäftigt und versuchen ab der achten Klasse aktiv, die Schüler auf dem Weg in den Beruf zu begleiten. Dazu zählt vor allem durch ständige Arbeit und intensiven Kontakt dafür zu sorgen, dass die Schüler ihren Abschluss absolvieren, sich beruflich erstmals zu orientieren sowie bei der Praktikumssuche, der Unterlagenzusammenstellung oder auch beim Bewerbungstraining zu unterstützen. Wenn die Schüler einen Ausbildungsplatz erhalten, werden sie weitere sechs Monate von den Mitarbeitern mit Rat und Tat gefördert. „In den ersten Monaten ist die Abbrecherquote besonders hoch, wir greifen hier präventiv ein und versuchen die Schüler bestmöglich in der neuen Situation zu unterstützen“, erklärte Diplom-Ökonom und Berufseinstiegsbegleiter Can Kanpulat. Gefördert wird das Projekt seit 2015 je zur Hälfte von dem Europäischen Sozialfond und der Arbeitsagentur. Kosten für die Gemeinde fallen nicht an, lediglich ein Besprechungs- und Rückzugsraum müsse für die Betreuer gestellt werden. Durch den Auslauf der Hauptschule steht das Projekt nun aber vor einem Problem: Zum Schuljahresende müssen die Schüler in das Gebäude der Realschule umziehen, die Kommune ist aber nicht verpflichtet, einen Platz für die Berufsbegleiter zu stellen. Rechtsnachfolger des Projektes sei prinzipiell die IGS, sobald ein Schüler der Hauptschule zu dessen Standort wechselt, eine Zustimmung der Gesamtschule ist trotzdem nötig. Am Donnerstag wird während eines Termins mit der IGS über die Fortführung des Projektes in Mellendorf beraten, denn prinzipiell läuft die Förderung noch bis 2020. „Wir sind traurig über die aktuelle Entwicklung, die große Resonanz der Schüler hat uns in den vergangenen Jahren gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist. Nachdem eine Vertrauensbasis geschaffen ist sind wir für die Schüler mehr als nur ein schlichter Berater, wir sind zugleich Vertrauensperson und Auffangstation für jegliche Art von Sorgen“, so Kanpulat. „Ich habe große Hochachtung für die sehr wertvolle und zukunftsträchtige Arbeit der Berufsbegleiter. Ich hoffe inständig, dass die Gemeinde eine räumliche Lösung für diese wichtige und präventive Arbeit findet. Denn schließlich profitiert in Zeiten des Fachkräftemangels der gesamte Arbeitsmarkt als auch das Sozialversicherungssystem von gut ausgebildeten und zufriedenen Schülern“ schloss Dr. Hendrik Hoppenstedt das Gespräch. Insgesamt werden pro Jahrgang etwa 60 Prozent der Hauptschüler in einer Ausbildung untergebracht, die restlichen 40 Prozent werden in Berufsbildenden Schulen weiterhin betreut.

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