Mellendorfer TV

Der Weg für inklusiven Sport ist geebnet

Die Voltigierer aus Bissendorf praktizieren schon lange die Inklusion in ihrer Gruppe. ­Dazu gehören auch ­Erfolge im Wettkampfbetrieb.  Foto: G. Vrobel
Die Voltigierer aus Bissendorf praktizieren schon lange die Inklusion in ihrer Gruppe. ­Dazu gehören auch ­Erfolge im Wettkampfbetrieb.
Foto: G. Vrobel

Mellendorf (jo). Der erste große Schritt für alle Beteiligten ist gelungen: Am vergangenen Sonntag hatten der Behindertenbeirat und der Mellendorfer TV zusammen zu einem Tag der offenen Tür in den Sportpark eingeladen, bei dem der inklusive Sport im Mittelpunkt stand. Als Impulsveranstaltung auch über die Wedemark und die Region hinaus wollten die Organisatoren und die beteiligten Gruppen diesen Tag verstanden wissen: „Wir wollen die Vielfalt im Sport präsentieren und zeigen, was wir unter einem Miteinander verstehen“, sagte MTV Vorsitzender Günter Stechmann. Die Idee, inklusiven Sport in die Bevölkerung zu tragen, sei nach Fertigstellung des Sportparks entstanden, der nahezu sämtliche baulichen Bedingungen dafür erfülle. Gemeinsam mit Mitgliedern des Sportvereins und dem Behindertenbeirat wurde unter Leitung von FSJlerin Caroline Strahl die Projektgruppe gebildet, das Ergebnis dieser vorbereitenden Arbeit wurde am Sonntag präsentiert. Dazu konnte Rudi Ringe als stellvertretender MTV-Vorsitzender die Landtagsabgeordnete Editha Lorberg begrüßen, die Erste stellvertretende Bürgermeisterin Rebecca Schamber, die Erste Gemeinderätin Konstanze Beckedorf in ihrer Funktion als Vorsitzende der Stiftung für Behinderte und die Vorsitzende des Behindertenbeirates, Renate Löhr. Außerdem waren Kai Schröder vom Niedersächsischen Behindertensportverband sowie der 2. Vorsitzende des Regionssportverbandes gekommen und auch der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes, Reinhard Rawe, fand den Weg nach Mellendorf. Renate Löhr zeigte sich begeistert von der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und unterstrich, dass es nun gelungen sei, sich gemeinsam auf den Weg zum Inklusionssport zu machen. Rebecca Schamber appellierte daran, die Barrieren in den Köpfen der Menschen zu überwinden: „Wir müssen erst noch lernen, dass Inklusion nicht nur in den Schulen und Kindergärten stattfindet, sondern auch im Sport. Zeigen sie uns, dass man auch mit einem Handicap Spaß daran haben kann“. Und was alles möglich ist, konnten die Gäste an diesem Tag auch ganz direkt erleben. Das Tanzpaar Erik Machens und Anna Danishkina zeigte eindrucksvoll, wie ein Partner im Rollstuhl und ein Partner auf zwei gesunden Füßen hochkarätigen Tanzsport gemeinsam auf das sprichwörtliche Parkett bringen können. Praktizierte Inklusion gibt es in der Wedemark unter anderem schon seit einiger Zeit in der Reit- und Voltigiergruppe unter dem Dach des Turn Clubs Bissendorf. Trainerin Iris Berthold zeigte mit ihrer Gruppe, dass auch sportlich hochwertige Erfolge für ihre inklusiven Teams dazu gehören. Schließlich bot sich am Ende des Tages in der Halle die Möglichkeit für jeden, einmal verschiedene Sportarten auszuprobieren. Dabei hat so mancher zum ersten Mal Kontakt mit einem Rollstuhl gehabt und konnte selbst erfahren, wie es ist, wenn man damit einen Slalom-Parcours fährt. Abgerundet wurde der Tag schließlich mit einem üppigen Kuchenbuffet und einer Tombola mit über 200 Preisen – allesamt von Wedemärker Geschäftsleuten spendiert. Der gesamte Überschuss aus dem Kuchen- und Tortenverkauf soll für eventuelle Anschaffungen für inklusive Sportgruppen verwendet werden, kündigte MTV-Chef Stechmann an.

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