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Der Enkeltrick hat fast ausgedient – jetzt ruft die Polizei an

Wedemark (sg). Sie sind allein zu Hause, das Telefon klingelt. Im Display erscheint die Rufnummer 110. Eine Nummer die jeder kennt – die Polizei ruft an. Da muss man doch rangehen? Nein, muss man nicht. Die Polizei wird niemals die Nummer 110 an ihr Display übermitteln, falls die Beamten tatsächlich mal bei Ihnen zuhause anrufen sollten. Sie sind allein zu Hause, das Telefon klingelt. Im Display erscheint die Rufnummer des Polizeikommissariats Mellendorf. Wer diese Nummer kennt, ist sich sicher – die Polizei ruft an. Da muss man doch rangehen? Nein, muss man nicht. Auch diese Nummer würde bei einem eventuellen Anruf der Polizei nicht an ihr Telefon übermittelt werden, erklärten die Beamten des Polizeikommmissariates Mellendorf interessierten Bürgern der älteren und auch der jüngeren Generation auf Veranstaltungen in der letzten Woche in verschiedenen Ortsteilen der Wedemark. Call-ID-Spoofing heißt der elektronische Zaubertrick, mit dem Betrügerbanden eine falsche Rufnummer in ihrem Display anzeigen können. Seit 2018 löst diese Betrugsmasche am Telefon immer häufiger den schon lange bekannten Enkeltrick ab. Wenn ein Bürger ein solches Telefonat annimmt, meldet sich ein falscher Polizeibeamter, der vorgibt, zum Beispiel Erkundigungen zu Einbrüchen in der Nachbarschaft einzuholen. Im Verlaufe eines solchen Gespräches wird der Angerufene dann ausgehorcht und psychisch stark unter Druck gesetzt. Mit Geschichten wie „Wir haben dringenden Verdacht, dass auch bei Ihnen heute Nacht eingebrochen werden soll“, werden verunsicherte Menschen dann teilweise so weit gebracht, ihre Wertgegenstände oder Bargeld vermeintlichen Polizisten zur Sicherung zu übergeben. Der starke Anstieg dieser Masche veranlasste die Polizeidirektion Hannover, sie in den Mittelpunkt der Präventionswoche zu stellen und das Thema durch Veranstaltungen vor Ort mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. In der Wedemark wurden dabei auf Märkten und vor Geschäften in sechs Ortsteilen Gespräche mit 210 Bürgern geführt und zahlreiches Infomaterial ausgehändigt – darunter eine Broschüre „Im Alter sicher leben“ mit Informationen zu allen gängigen Betrugsmaschen am Telefon, an der Haustür und unterwegs und ein Aufsteller, mit dem man sich oder seinen Angehörigen das Thema direkt neben dem Telefon immer wieder vor Augen führen kann. Folgende Ratschläge der Polizei sollte man im Fall eines solchen Anrufes berücksichtigen: Die „echte“ Polizei fordert sie niemals auf, Banküberweisungen oder Bargeldabhebungen durchzuführen, um Ermittlungen zu unterstützen. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Nehmen sie sich immer Zeit für eine Rücksprache mit Angehörigen, Vertrauenspersonen und der örtlichen Polizei. Lassen sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe. Beenden sie das Gespräch und rufen sie direkt bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder der 110 an. Benutzen sie dazu aber nicht die Rückruftaste, sondern wählen sie selber neu. Lassen Sie ihre Nummer nicht im Telefonbuch veröffentlichen. Diese und mehr Tipps sind auch im Internet nachzulesen unter https://www.polizei-praevention.de/aktuelles/anruf-falscher-polizeibeamter.html

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