Sonderveröffentlichungen

Dasselfliegen – Eine besondere Gefahr für Pferde

R. Dasselfliegen sind klein und flink – und können daher nur zu schnell in oder an den Körper des Pferdes gelangen. Besonders beim Kauen und Schlucken wird sie schnell in das Innere des Körpers aufgenommen. Sie fliegt in den Monaten Juni bis September. In diesem Jahr sind die Dasselfliegen besonders früh unterwerwegs und es gibt mehr als in den vergangenen Jahren. Nimmt das Pferd die Eier durch Belecken der befallenen Stellen auf, kann das gravierende Folgen haben. Ist eine Dasselfliege im Anflug, reagiert das Pferd durch das summende Anfluggeräusch meist sehr unruhig und empfindlich. Die Dasselfliege selbst ist eine 8 bis 18 Millimeter große, braune und dicht behaarte Fliege. Ihre Eier setzt sie während des Anflugs ab. Die Larve ist etwa 1,5 Zentimeter groß und hat kräftige Mundhaken und mehrere Dornenreihen am Rumpf. Die hauptsächliche Schädigung geht von den im Magen parasitierenden Larven aus. Man findet die Eier an den Vorderbeinen, den Flanken und den Schultern des Pferdes wo sie schließlich auch schlüpfen. Durch das Belecken der Stellen gelangen die Larven in die Mundhöhle und bohren sich dort in die Schleimhäute, Zunge, Zahnfleisch und Gaumen, wo sie letztendlich zwischen drei und vier Wochen bleiben. Demzufolge kann es zu Schwellung des Gaumens, Entzündung der Zunge bis hin zu Kau- und Schluckbeschwerden kommen. Gelangt die Dasselfliege in ihrer weiteren Entwicklung in den Magen so bohrt sie sich in die Magenschleimhaut ein und es kann zu Magenschleimhautentzündung mit Geschwürbildung und sogar auch zum Magendurchbruch mit anschließender Bauchfellentzündung kommen. Desweiteren können Koliken, Durchfall, Abmagerung, wechselnder Appetit und Blutarmut auftreten. Ein Hinweis für einen zu erwartenden Befall sind die im Haarkleid abgelegte Eier. Die medikamentöse Abtötung der Larven im Verdauungstrakt der Pferde durch geeignete Präparate unterbricht den Entwicklungszyklus. Hierfür ist eine Wurmkur geeignet, allerdings gilt es hier einiges zu beachten. Als günstiger Zeitpunkt für das Einführen solcher Medikamente gelten die Monate November und Dezember. Um das Risiko einer Neuinfektion im nächsten Sommer deutlich zu reduzieren, empfiehlt es sich, möglichst alle Pferde im Stall zu behandeln, damit sie sich nicht erneut wieder anstrecken. Eine unterstützende Bekämpfungsmaßnahme ist das Entfernen der im Haarkleid anhaftenden Eier zum Beispiel mit einem Nissenkamm.

mehr zeigen

dazu passende Artikel