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Trio Lavendel tritt am 26. März auf

Der Krieg war in den Köpfen: WinterJazz-Reihe startete mit ernsten Worten in den letzten Abend

Brelingen (jo). Die diesjährige Reihe des Brelinger WinterJazz ist beendet – aber noch nicht ganz. Am vergangenen Samstagabend fand das eigentlich letzte Konzert mit der jungen Pia- nistin Johanna Summer mit dem Titel „Schumann Kalei- doskop“ statt. Erneut nicht wie gewohnt in den Räu- men der Brelinger Mitte, sondern aufgrund der dort engen Raumverhältnisse in der Brelinger Kirche. Und für alle Besucherinnen und Besucher gab es eine positive Meldung zum Start in den musikalischen Abend: Das wegen Krankheit eines der Musiker abgesagte Konzert mit dem Trio Lavendel kann am 26. März nachgeholt werden: „Eigentlich war an diesem Abend die Auffürung der Johannes-Passion geplant, die aber aufgrund der Hygienebestimmungen in der geplanten Form nicht stattfinden kann“, erklärte Harald Platte vom zehnköpfigen Organisationsteams des Kulturvereins der Brelinger Mitte und des Orgelbauver- eins der Kirchengemeinde. Wie in den vorangegange- nen Veranstaltungen waren beim Klavierkonzert wieder 120 Plätze zu vergeben: „Wir können nur sagen, dass aus unserer Sicht die diesjährige Jazz-Reihe ein voller Erfolg war“, so Lisa Sacht, ebenfalls vom Orga-Team: „Dass wir hier einen so großen Zulauf haben, zeigt uns, dass die Menschen auch Lust darauf haben, sich Kultur bieten zu lassen. Und auch, dass sie sich mit unserem Hygienekonzept unter den Corona-Bedingungen wohl fühlen.“ Aber auch ernste Klänge gab es zu Anfang, als Dietrich von Mirbach das Publikum begrüßte: „Es ist eine neue Zeit angebrochen und mancher mag sich die Frage stellen, ob Kunst und Kultur eine Bereicherung sind, während nur zwei Flugstunden entfernt Krieg herrscht.“ Dies griff auch Johanna Summer auf, bevor sie die ersten Töne auf dem Konzertflügel erklingen ließ: „Es fühlt sich schon ein bisschen komisch an, in solchen Zeiten Musik zu machen.“ Als Kind habe sie mehrfach mit einer Combo in Kiew gespielt, einer ihrer Lehrer stammte aus der Ukraine: „Aber ich sehe darin auch eine Solidarisierung mit den Menschen dort.“ Schon früh sei sie von Schumanns Kosmos fasziniert gewesen, schließlich habe sie seine Musik mit dem Jazz zusammengeführt und so ließ sie auch an diesem Abend aus dem Ausgangspunkt des Schumann‘schen Albums für die Jugend und seinen Kinderszenen komplett freie Im- provisationen entstehen. Sicher auch geprägt durch die Gedanken an die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine. Die 1995 in Plauen geborene Pianistin lebt heute in Dresden und in Köln. Sie begann mit dem klassischen Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren und war mehrmalige Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und „Jugend jazzt“. 2017 wurde sie als erste Solokünstlerin überhaupt mit dem „Jungen Münchner Jazzpreis“ ausgezeichnet. 2019 gewann sie den zweiten Preis des „EASTplugged Junior Awards“ und den Solisten- preis des Jungen Deutschen Jazzpreises. Im April 2020 erschien ihr Solo-Debüt „Schumann Kaleidoskop“ beim Label ACT.

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