Kultur

D-Mark werden in Brelingen als „Diakonie-Euro” eingesetzt

Brelingen (r/j). Ungewöhnliches Kollektengeld hatte Kirchenvorsteherin Marion Bernstorf kürzlich nach einem Sonntagsgottesdienst in den Händen, als sie die Geldspenden der Kirchenbesucher zählte. In einem der beiden kleinen Holzkästchen, die nahe den Kirchentüren ihren Platz haben, fanden sich mehrere Münzen und ein Schein mit der Aufschrift Deutsche Mark. Diese Vorgängerwährung des Euro war in Deutschland bis zum 31. Dezember 2001 offizielles Zahlungsmittel. „Wir sind auch für D-Mark und Pfennige dankbar“, sagte die Kirchenvorsteherin, denn Münzen und Scheine können über die Deutsche Bundesbank in Euro umgetauscht werden. Marion Bernstorf rief dazu auf, zu Haus nach längst vergessenen D-Mark Beständen zu suchen und diese als Diakonie-Mark in den Klingelbeutel oder Kollektenkasten der Brelinger Kirche zu tun. Das Geld, das Kirchenbesucher in die kleinen Holzkästen am Ausgang stecken, wird in der Kirchengemeinde dankbar angenommen. Es wird für Diakoniezwecke innerhalb der eigenen Gemeinde eingesetzt, zu denen die Dörfer Brelingen, Negenborn und Oegenbostel gehören. „Wir unterstützen damit Menschen in der Kirchengemeinde, die unverschuldet in Not geraten sind“, sagt Marion Bernstorf. Oft sind es nur kleine Beträge, die mangels Verfügungsmasse vergeben werden können. Doch auch damit kann geholfen werden, wenn mal ein Kleidungsstück, Schulbedarf oder Spielsachen für Kinder oder ein regelmäßiges Mittagessen finanziert werden müssen. „Auch bei uns gibt es Menschen, denen es finanziell nicht gut geht, obwohl sie jahrzehntelang gearbeitet haben“, beschreibt die Kirchenvorsteherin. Sie und Pastorin Debora Becker stellen fest, dass die Zahl der Bedürftigen in den letzten Jahren gestiegen ist. Mit Mitteln aus der Diakoniekasse versuchen sie, unbürokratisch zu helfen. Für die Koordination der diakonischen Hilfen ist Kirchenvorstandsmitglied Jutta Schräpel zuständig, die sich mit viel Mühe und Einsatz kümmert. Sie, wie auch die Pastorin oder die übrigen Mitglieder des Kirchenvorstandes können bei Bedarf angesprochen werden. Vertraulichkeit ist selbstverständlich.

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