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Corona-Lage in der Wedemark

Wedemark (jo). Nachdem die Gemeinde Wedemark in der vergangenen Woche die Liste der Inzidenzahl im Bereich der Region Hannover zeitweise wieder angeführt hatte, ist inzwischen ein sinkender Trend festzustellen. Das bestätigte auch Bürgermeister Helge Zychlinski im wöchentlichen Online-Pressegespräch. Der starke Anstieg der Fallzahlen sei auf mehrere Cluster in den Ortsteilen zurückzuführen gewesen, inzwischen habe sich herausgestellt, dass die Infektionen auch auf einen Kindergeburtstag und andere Familienfeiern zurückzuführen seien: „Es ist zurzeit alles andere als adäquat, solche oder andere Feiern zu veranstalten. Das ist auch aus pädagogischer Sicht bedenklich, denn Kinder werden auf diese Weise Teil eines eklatanten Regelverstoßes.” Und: „Wir werden nur aktiv, wenn wir eine sichere Beweislage haben. Und auf dem Land bekommt man doch einiges mehr mit.” Weitere Schritte obliegen nicht der Kommune, sondern werden dann von der Region bearbeitet; „Das können dann je nach Lage ziemlich teure Veranstaltungen werden.” Verschoben wurde vom Land der Schulstart vom geplanten Datum am 1. März vorläufig auf den 7. März. Die Gemeinde habe in Absprache mit den Schule inzwischen weitere Schutzausrüstungen angeschafft, unter anderem Spuckschutzwände für die Lehrkräfte, FFP2-Masken oder auch CO2-Ampeln. Die Kosten dafür bezifferte Zychlinski auf 40.000 Euro im ersten Schritt. Davon übernimmt das Land pro Schülerin und Schüler 19 Euro: „Wir sind in Vorleistung gegangen und haben nicht abgewartet, bis die Fördergelder vom Land kommen.” Und auch in Sachen Arbeitsschutz ist die Verwaltung inzwischen aktiv geworden. Seit dem 25. Februar laufen Schnelltest für die Erzieherinnen und Erzieher der kommunalen Kindertagesstätten sowie für an den Schulen tätiges Personal und weiterer Einrichtungen mit Publikumsverkehr. Die Caspar & Dase GmbH in Mellendorf übernimmt die täglichen Tests für die Gemeinde. Der Pflegedienstleister Caspar & Dase hatte alles für einen möglichst einfachen, reibungslosen und schnellen Ablauf vorbereitet. Mit dem eigenen Auto können die Testwilligen vorfahren. Zwei Mitarbeiterinnen des Dienstleisters empfangen die Gemeindemitarbeitenden in einem Zelt und nehmen die Proben durch das heruntergelassene Autofenster. Nach nur 20 Minuten gibt es die Gewissheit ob Coronaviren gefunden wurden. Sollte es positive Testergebnisse geben, würden die Mitarbeitenden vom Dienst freigestellt und zu PCR-Tests geschickt. 130 kommunale Mitarbeitende der Kindertagesstätten und Schulen haben sich für die Prozedur freiwillig gemeldet. Wöchentlich werden ihre Tests wiederholt. Jeweils mittwochs sind alle durchgetestet, dann beginnt die Prozedur am Donnerstag von vorne. Für vorerst vier Wochen hat die Gemeinde Wedemark mit Caspar & Dase die Vereinbarung zum Testen geschlossen. „Dann bewerten wir die Situation neu“, sagt Bürgermeister Helge Zychlinski. „Wenn der Bedarf weiterhin besteht, werden wir die Aktion auch fortsetzen. Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen liegt mir am Herzen und ich bin sehr froh, mit Caspar & Dase einen so flexiblen und effektiven Partner gefunden zu haben, der sich auf unsere Bedürfnisse einstellen kann.“ Beweglich musste das Testteam sein: Am Montag hat die Gemeinde den Auftrag an den Fachdienst erteilt und bereits drei Tage später laufen die Tests. Auch für Kolleginnen und Kollegen ohne Auto sind Tests möglich, die Einrichtung befindet sich in der Industriestraße, in fußläufiger Entfernung zum Bahnhof Mellendorf. Finanziert werden die Tests zur Hälfte durch das Land, die Gemeinde Wedemark muss so vorerst nur rund 10.000 Euro für die Aktion aufbringen. „Den freien Trägern in der Kinderbetreuung in unserer Gemeinde bieten wir an, ihre 50 Prozent zu übernehmen“, stellt Bürgermeister Zychlinski in Aussicht. Allerdings müssten sie die Schnelltests dann aber selber organisieren. Die Kapazitätsgrenzen der kommunalen Aktion seinen erreicht.

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