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BUND macht Werbung für das Projekt „Pestizidfreie Kommune“

Resse (jo). „Unsere Biodiversität ist in Gefahr, immer mehr Menschen werden auf dieses Problem aufmerksam“, begrüßte Rebecca Schamber die Gruppe der Interessierten im Moorinformationszentrum in Resse, die sich mit dem Thema „Pestizidfreie Kommune“ intensiver beschäftigen wollten. Auf Einladung des Ortsvereins Wedemark war dazu die Fachreferentin des BUND, Corinna Hölzel, aus Berlin gekommen. Hölzel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema, und ist seit 2005 für den BUND aktiv, wenn es um den Schutz von Insekten geht. Sie ist selbst Hobbyimkerin und weiß, wo die ihre Nahrung und ihren Lebensraum finden. Hölzel ist im BUND Ansprechpartnerin, wenn es darum geht, alternative Möglichkeiten zu finden, die ohne Gifte für die Umwelt, die Insekten und letztlich den Menschen auskommen. Wie jetzt in der Wedemark ist sie unterwegs, um auch Kommunen auf die Möglichkeiten alternativer Vorgehensweisen aufmerksam zu machen. Für den SPD Ortsverein ein Thema, dass er auch gerne im Rat der Gemeinde Wedemark wieder finden möchte: „Wir werden sicherlich unsere Ratsvertreter damit beauftragen, einen entsprechenden Antrag zu formulieren“, sagte Schamber: „Es gibt neben den Bienen viele andere Insekten, die unsere Aufmerksamkeit brauchen“. Das bestätigte auch Corinna Hölzel, denn nicht nur für die Fische sind viele Larven Grundlage ihrer Ernährung, die Vögel sind auf sie zum Erhalt ihrer Art angewiesen. Ein Kreislauf, dessen Funktionalität ins Ungleichgewicht gerät, wenn das Insektensterben nicht gestoppt werden kann. Das BUND Projekt „Pestizidfreie Kommune“ will den Städten und Gemeinden Informationen an die Hand geben, wie sie ihre kommunalen Flächen so pflegen können, dass dort Lebensräume erhalten werden. Dies gelte nicht nur für Wege, Plätze oder Grünanlagen unter kommunaler Verwaltung, sondern auch für landwirtschaftlich genutzte Flächen in kommunalem Besitz: „Hier können bei der Verpachtung an Landwirte Vorschriften gemacht werden“, erklärte Hölzel: „Der Einsatz zum Beispiel von Glyphosat oder Nikotinoiden kann hier von vornherein untersagt werden“. Kommunen würden dabei auch eine Vorbildfunktion haben, wenn es darum gehe, ein Umdenken in der Bevölkerung zu bewirken. Statt sauber gekratzter Vorgärten, bewuchsfreier Ränder an Fußwegen oder mit Kies aufgeschütteter Flächen sollte es besser Blühstreifen mit Kräutern und Wildpflanzen geben: „Es muss nicht immer alles gleich gemäht sein, damit es gut aussieht“, gab Hölzel zu bedenken. Und: „Warum sollte man nicht einfach auch einmal eine Rasenfläche zu einer Blühwiese werden lassen, die nur zweimal im Jahr gemäht werden muss und die Pflanzen eine Chance haben, auszusamen für das nächste Jahr?“. Und die erste von Hölzel empfohlene Maßnahme der zum Projekt gehörenden Öffentlichkeitsarbeit konnten zumindest die Teilnehmer des Vortragsabends gleich umsetzen: den Dialog untereinander, der vielleicht ein Umdenken in den Köpfen aller in Gang setzen könnte.

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