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Beim „Bürgermeistertag” gab’s Politik aus erster Hand

Wedemark (jo). Erneut machte sich am vergangenen Mittwoch die Verwaltungsspitze der Gemeinde Wedemark mit Bürgermeister Helge Zychlinski, der Ersten Gemeinderätin Susanne Schönemeier und Kämmerer Joachim Rose auf den Weg in die direkte Nachbarschaft des Rathauses. Einen ganzen Vormittag verbrachten sie im Schulzentrum und standen Schülerinnen und Schülern der Realschule, des Gymnasiums und der IGS Rede und Antwort. „Politik zum Anfassen” gab es in ähnlicher Form bereits im vergangenen Jahr und das Dreier-Team der Verwaltungsspitze löste mit dem erneuten Schulbesuch das damals gegebene Versprechen ein, erneut einen solchen „Bürgermeistertag” im Rahmen der „Kinderfreundlichen Kommune“ durchzuführen. Im Vorfeld hatten die Schüler der acht beteiligten Klassen im Unterricht entsprechende Vorbereitungen getroffen, sich Gedanken darüber gemacht, welche Fragen ihnen unter den Nägeln brennen und auch, wie sie diese möglichst eindrucksvoll und wirkungsvoll präsentieren können. Herausgekommen dabei sind kurze Theaterstücke, Power Point Präsentationen, simulierte Talkshows und sogar ein Wedemark-Rap, für den Charlotte Möhring und Marie Brüske die Textzeilen geschrieben haben. Und der fasste in kurzer Form zusammen, was sie bewegt: der Schulbusverkehr, der Müll am Schulzentrum aber auch in der Wedemark, der immer wiederkehrende Ärger mit den Fahrkartenautomaten am Bahnhof und mehr. Am Ende des Vormittags zogen die drei Verwaltungsköpfe zusammen mit den Schülervertretern, den Lehrern und Schulsozialarbeitern Bilanz und stellten fest, dass sich das Thema Schulbusverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) genau wie 2018 durch alle beteiligten Klassen zog. Darüber hinaus waren die allgemeine Verkehrssicherheit in der Wedemark und natürlich die WLAN-Versorgung mit zufriedenstellender Geschwindigkeit für die Schulen Themen. Ein Schüler berichtete, dass es oft viel zu lange dauert, bis sich Internetseiten aufgebaut haben. Zychlinski bestätigte ihm diese derzeit noch unbefriedigende Situation und informierte, dass hier bereits konkret an Maßnahmen gearbeitet werde, um zeitnah Abhilfe zu schaffen: „Das geht allerdings nur mit einem erheblich höheren Aufwand, als man das von zu Hause kennt”. Deutlich schneller umzusetzen sei das Thema des ÖPNV: „Ich habe in den Klassen mitbekommen, dass hier noch viel zu wenig Informationen über die Möglichkeiten des Ruftaxi-Service in der Wedemark gibt. Ich werde mich darum kümmern, dass die Schüler Info-.Flyer bekommen”. Der Vormittag habe erneut auf beeindruckende Weise gezeigt, wie gut und differenziert sich die Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichen Themen beschäftigt haben. Susanne Schönemeier hob in der abschließenden Runde hervor, dass neben Kritik auch zahlreiche Vorschläge zuÄnderungen von Missständen kamen. Unter anderem auch über die Hygienezustände der Schultoiletten. Dazu die didaktische Leiterin der IGS, Carmen Mucha: „Unsere 8. Klasse hat dazu eine Fotodokumentation von den Toiletten in der Wedemark Sporthalle aus eigenem Antrieb erstellt, das zeigt, dass auch die Schüler selbst damit nicht zufrieden sind”. Joachim Rose ergänzte, dass sich viele Jugendliche eine Verbesserung der Radwege wünschen würden und dass die Frage kam, ob man nicht mehr öffentliche Sportanlagen schaffen könne. Auch von Seiten der Schülervertreter erntete die Aktion Lob. Vivian-Katharina Wetzke von der Realschule reflektierte, dass sie das Gefühl hatte, von den Politikern ernst genommen zu werden: „Ich denke, dass es einige Punkte gibt, die in Zukunft tatsächlich verbessert werden können”. Das bestätigten auch die beteiligten Lehrkräfte, die den Schluss zogen, dass die Vorbereitungen für den diesjährigen „Bürgermeistertag” deutlich besser gelaufen sind als bei der ersten Aktion. Und schließlich kam die Frage nach den Umsetzungen der Anregungen aus dem Vorjahr auf. Zychlinski: „Wir hatten im letzen Jahr nur Stichworte und bei der Fülle der einzelnen Beiträge ist so manches verloren gegangen”. Diesmal sei man besser vorbereitet gewesen. Jeder Politiker wurde bei seinen Klassenbesuchen von einem Protokollanten begleitet, der die Wünsche, Anregungen und Kritiken in schriftlicher Form festgehalten hat. Für Ellen Bruns von der Gemeinde Wedemark und Projektleiterin der „Kinderfreudlichen Kommune“ eine gute Sache: „Wir installieren in der Wedemark immer mehr Projekte nach dem Partizipationsprinzip. Nun freue ich mich auf die Rückmeldungen auf die Schülerfragen und -anregungen.”

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