Scorpions kampfstark gegen Tabellenführer

Mellendorf (kh). Sensationell sind die derzeitigen Leistungen der Wedemark Scorpions in der Meisterrunde der Oberliga Nord. In dieser Zwischenrunde, die unter den acht Top-Teams der Liga ausgetragen wird, treten die Mellendorfer auch gegen die Favoriten um den Aufstieg in die DEL2 an. Am vergangenen Sonntag, 5. Februar, war der Top-Favorit der Liga zu Gast im Hockeyzentrale Ice House. Die mit 13 Punkten Vorsprung auf Platz zwei deutlich führende Mannschaft vom Herner EV war schon in den vergangenen Partien immer Favorit gewesen, wenn auch nicht immer so deutlich, wie man es vermuten könnte. Auch am Sonntagabend spielte die Profimannschaft aus Herne ein herausragendes Eishockey und ging in der fünften Spielminute nach einem Konter durch Rebound-Schuss in Führung. Nicht ganz drei Minuten später war es ausgerechnet Neuverpflichtung Andy Reiss, der in dieser Partie sein Debüt im Wedemärker Trikot gab, der aus halbrechter Position per Rückhand ausgleichen konnte. Weitere Tore fielen im Drei-Minuten-Takt, erst konnte Herne per Doppelschlag die Führung wiederherstellen und ausbauen, dann gelang es ESC-Stürmer Andreas Morczinietz per Direktschuss, nach Vorlage durch Andy Reiss, auf 3:2 zu verkürzen. Das zweite Drittel verlief wie in mehreren Partien zuvor auch, die Scorpions kamen deutlich stärker aus der Kabine und setzten alles daran, den Rückstand von nur einem Tor auszugleichen. Zahlreiche grandiose Chancen auf Seiten der Gastgeber konnte entweder Herne-Schlussmann Michael Weidekamp verhindern oder sie gingen nur knapp am Pfosten vorbei. Doch auch Herne erarbeitete sich zahlreiche Möglichkeiten, die wiederum durch ESC-Goalie Dennis Korff abgefangen wurden. Es entstand ein Spiel auf Augenhöhe, welches jedoch auch in seiner Härte deutlich zunahm. Spieler beider Teams wurden – zum Teil durch fragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen – deutlich gereizter und Provokationen bestimmten das Spielgeschehen mit. Dieses torlose Drittel erhöhte sowohl Druck als auch Spannung auf den Schlussabschnitt. Auch hier präsentierten sich beide Teams wieder äußerst kampfstark, sowohl in Bezug auf das Spiel, als auch hinsichtlich der aus dem Eishockey bekannten Faustkämpfe. So gab es allein in diesem Drittel zusammen 26 Strafminuten für beide Mannschaften nach Auseinandersetzungen mehrerer Spieler. Bis zuletzt war jedoch nicht ersichtlich, welche Mannschaft das Spiel gewinnen würde. Als nur 54 Sekunden vor Schluss ein Abwehrfehler zu einem Alleingang eines Herner Stürmers führte, der ESC-Goalie Korff umspielen und den Puck zum 2:4 einnetzen konnte, war die Enttäuschung sowohl bei den Spielern, als auch bei den rund 450 Wedemärker Fans deutlich spürbar. Doch auch diese Niederlage ändert nichts an der Tatsache, dass die Wedemark Scorpions ihr Saisonziel bereits erreicht und nichts mehr zu befürchten haben. Mit der sicheren Teilnahme an den Pre-Playoffs Anfang März – voraussichtlich gegen Lokal-Rivale Hannover Indians – besteht auch eine realistische Option auf die Playoffs. Zunächst müssen die Scorpions aber noch sechs Spiele in der Meisterrunde absolvieren. Das nächste Heimspiel findet am kommenden Freitag, 10. Februar um 20 Uhr gegen die Halle Saale Bulls statt.