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Aktionswochen von Klimaschutzagentur und Gemeindewerken „Watt vom Dach: Solar-Check“

Wedemark (jo). Effektive Energienutzung und Klimaschutz hängen eng zusammen. Etwa 80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in deutschen Privathaushalten entfallen auf Heizung und Warmwasser – entsprechend groß ist hier das Einsparpotential. Solarwärme-Anlagen bieten dabei eine technisch ausgereifte Option, mit ihnen lassen sich nicht nur die Energiekosten senken, sondern sie tragen gleichzeitig auch zum Klimaschutz bei. Noch bis zum 6. Juli läuft deshalb die Aktion der Klimaschutzagentur der Region Hannover in enger Zusammenarbeit mit den Gemeindewerken Wedemark, „Watt vom Dach: Solar-Check“. Wie ein solcher Energie-Check in der Praxis aussieht, erlebte jetzt Elzes Ortsbürgermeister Jürgen Benk. Er hatte sich bereit erklärt, in seinem Einfamilienhaus einen Muster-Check durchführen zu lassen. Die Verbrauchsdaten hatte er für Energieberater Ludwig Brokering parat, genau wie alle anderen notwendigen Angaben. Das Haus der Familie Benk wurde wie viele andere private Häuser 1980 in Fertigbauweise erstellt und mit einer Öl-Zentralheizung ausgestattet. „Als wir hier einen Erdgasanschluss bekommen haben, sind wir umgestiegen“, informierte Benk die Fachleute der Klimaschutzagentur. Gäste in seinem Haus waren der Projektleiter Christoph Felten sowie die beiden Energieberater Ludwig Brokering und Vanessa Kohlmeier sowie Ralf Grewecke von den Gemeindewerken Wedemark. Nach und nach seien die Leuchtmittel gegen Energiesparlampen ausgetauscht worden und auch bei Ersatzanschaffungen zum Beispiel von Haushaltsgeräten würden er und seine Frau auf den Energieverbrauch achten ergänzte Benk. Ob und wie weit er bereit sei, in energetische Maßnahmen zu investieren, müsse genau überlegt werden: „Ich bin jetzt 69 Jahre alt, meine gesetzte Lebenserwartung habe ich mal auf 90 Jahre angesetzt. Da muss man schon genau überlegen, was noch sinnvoll wäre“. Seit Gründung der Gemeindewerke stünde das Einsparen von Energie im Mittelpunkt der Arbeit erklärte Ralf Grewecke: „Wir führen immer wieder eigene Aktionsprogramme durch, am meisten nachgefragt wird dabei der Heizungscheck“. Und je nach dem, wie eine solche unabhängige und kostenlose Beratung ausfällt, stehen Gemeindewerke und auch die Klimaschutzagentur den Verbrauchern zur Seite, wenn es um Informationen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten der notwendigen Investitionen geht. Für das Haus von Jürgen Benk fertigte Brokering nach Abschluss der Begehung ein Protokoll an, in dem aufgelistet ist, was in Sachen energetischer Maßnahmen möglich und sinnvoll ist. Etwa 24 Module einer Photovoltaikanlage hätten auf einer der beiden Dachseiten Platz, sie würden pro Jahr rund 6.100 kwh liefern. Den Gesamtjahresverbrauch in Höhe von rund 3.300 kwh abgezogen bliebe ein Überschuss von 2.800 kwh, die in das allgemeine Stromnetz eingespeist werden könnten. Umgerechnet in Euro könnten mit einer solchen PV-Anlage rund 1.000 Euro im Jahr eingespart werden. Abgezogen davon müssten zum Beispiel Wartungs- oder auch Versicherungskosten. Die Lebensdauer der Module bezifferte Brokering mit mindestens 20 Jahren, die geschätzten Gesamtkosten zur Installation einer solchen Anlage auf dem Haus Benk mit rund 11.000 Euro. Jürgen Benk hat aufmerksam alle Ausführungen aufgenommen und auch den Rat, eine Heizungsanlage erst dann zu erneuern, wenn sie wirklich nicht mehr funktioniert. Falls er und seine Frau sich für eine weitergehende energetische Maßnahme unter dem Aspekt des Klimaschutzes und auch der Wirtschaftlichkeit entscheiden sollten, wäre ihr erster Schritt zu den Gemeindewerken: „Wir würden uns dort noch einmal alle Details genauer erklären lassen und uns auch darüber informieren, von welcher Stelle es welche Zuschüsse gibt.“

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