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2018 war ein arbeitsreiches Jahr für die Gemeindeverwaltung

Wedemark (sg). Einen Rückblick aus der Sicht der Gemeindeverwaltung Wedemark auf ein sehr geschäftiges und ereignisreiches 2018 gaben am letzten Donnerstag vor Weihnachten Bürgermeister Helge Zychlinski, erste Gemeinderätin Susanne Schönemeier, Gemeindekämmerer Joachim Rose und Pressesprecher Ewald Nagel. Viel Raum dabei nahm der Arbeitsbeginn der neuen Mitarbeiter ein. Seit Juni besetzt Antonia Hingler in der Gemeindeverwaltung die Stelle einer Wirtschaftsförderin und engagiert sich in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Marketing. Zu ihren ersten Tätigkeiten gehörte die Installation des Firmenguides auf der Internetseite der Wedemark, der allen Interessierten einen Überblick über die Unternehmenslandschaft bietet und den Firmen auch als Hilfsmittel bei der Vernetzung zur Verfügung steht. Die Sicherstellung der Finanzierung einer Aussichtsplattform auf dem Geopfad am Brelinger Berg aus EU und Regionsmitteln gehörte ebenfalls zu Hinglers Einarbeitung. Auch der Fachbereich Finanzen hat 2018 Verstärkung bekommen. Mit Cornelia Erxleben teilen sich seit Januar die Gemeinde Wedemark und Isernhagen eine Rechnungsprüferin, die bereits großen Anteil am Abbau der Rückstände bei der Prüfung von Jahresabschlüssen hat. Da im Bereich Finanzen und Steuern mit der Änderung des Umsatzsteuergesetzes große Herausforderungen auf die Gemeinden zukommen – zukünftig werden Kommunen bezüglich der Umsatzsteuer wie Unternehmen behandelt – und sowohl die anstehende Grundsteuerreform als auch die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung zusätzlichen Aufwand verursachen, musste hier die Personaldecke angepasst werden, in diesem Fall durch eine neue Steuerfachkraft. Mit René Rakebrandt ist seit dem 1. Dezember der Nachfolger von Ursula Schwertmann im Amt, die im September nach 27 Jahren als Umweltschutzbeauftragte in den Ruhestand gegangen ist. Eines der ersten Projekte, das für Rakebrandt von Anfang an auf der Agenda stehen wird, ist das Biotopverbundkonzept. Der Umweltschutzbeauftragte wird sich der Ausgestaltung und Umsetzung der Maßnahmen annehmen, die ein Netzwerk aus Landwirten, Jägern, Imkern und Naturschützern gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung erstellt hat, um basierend auf dem Landschaftsrahmenplan der Region Korridore als Verbundachsen durch die Wedemark für wandernde Tiere, wie zum Beispiel die Wildkatze, frei zu halten. Neben den internen Personalien fanden weitere Themen Erwähnung im Rückblick. So wurde unter anderem über den Status des Ausbaus des Amtshauses in Bissendorf berichtet, dessen Fertigstellung sich aufgrund des Mangels an verfügbaren Fachfirmen auf Februar verschiebt. Dennoch habe sich 2018 mit der Fertigstellung von zwei Wohnungen, einigen Büroräumen und dem Standesamt viel auf der Baustelle getan. Ganz besondere Unterstützung erfuhr die Gemeinde bei der Gestaltung des Trauzimmers durch eine private Spende von 50.000 Euro. Die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum ist eine Aufgabe, die laut Zychlinski für die nächsten zehn Jahre im Mittelpunkt stehen wird. In diesem Zusammenhang wurde über den Beginn der Erschließungsarbeiten im Baugebiet Diersrahe in Bissendorf und über die Pläne für die Bebauung der alten Festwiese in Elze berichtet. Beim Thema Verkehr konnte die Gemeinde Bewegung in die Situation auf der L190 bei Schlage Ickhorst bringen, die Lösung hierzu wurde bei einem Ortstermin bereits der Öffentlichkeit präsentiert. Der eigentliche Baubeginn wird jedoch nicht vor 2020 erwartet. Trotz vieler Aktivitäten der Bürgerinitiative Negenborn konnte beim Thema Gefährdung durch den Schwerlastverkehr auf der L383 noch kein Fortschritt erzielt werden, da das Verkehrsministerium die Angelegenheit nachrangig behandelt hat. Viel Aufwand der Gemeindeverwaltung floss in das Projekt “Kinderfreundliche Kommune“. Bei dem auf drei Jahre angelegten Projekt wurde in 2018 die Halbzeit erreicht und eine erste positive Bilanz gezogen, bei der aber auch klargeworden ist, dass der ursprünglich angedachte Zeitplan aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen nicht eingehalten werden kann. Dennoch zeigten einige Vorhaben bereits Wirkung, wie zum Beispiel die Beteiligungsprojekte. Beim erstmalig durchgeführten Bürgermeistertag stellten sich die drei Vorstandsmitglieder der Gemeindeverwaltung einen ganzen Schultag lang den Anregungen und Fragen von Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen auf dem Campus W. Zychlinski, Schönemeier und Rose besuchten alle teilnehmenden Schulformen und mehrere Jahrgangsstufen und waren beeindruckt von den konstruktiven Eingaben der Schülerinnen und Schüler. Beim Kinderrat in Elze lernten zwei dritte Klassen der Grundschule in einem Rollenspiel, wie Kommunalpolitik funktioniert und politische Entscheidungen fallen. Unterstützt von echten PolitikerInnen entwickelten sie in Fraktionssitzungen eigene Anträge und berieten sie in einer Kinderratssitzung. Ein Antrag auf eine McDonald’s-Filiale in der Wedemark wurde dabei zur Überraschung der Profis von den Kindern abgelehnt. In den Fachbereich Ordnung und Soziales gehörten die Folgen der Sanierung der BAB7. Die Sperrungen der Autobahn und der Anschlussstellen im Gemeindegebiet führten immer wieder zu einem großen Verkehrsaufkommen auf den offiziellen Umleitungsstrecken durch die Wedemark, mit allen möglichen negativen Folgen. Aber auch auf vermeintlichen Schleichwegen auf Kreisstraßen wälzte sich der Verkehr durch kleine Ortschaften. Schwere LKW erschütterten auch nachts die Häuser und ließen die Anwohner kaum schlafen. Zudem gefährdeten die vielen auswärtigen Fahrzeuge die Verkehrssicherheit. Gemeinsam mit der Landesstraßenbaubehörde und der Region Hannover konnten Maßnahmen zur Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit angeordnet werden. An zwei besonders betroffenen Kreuzungen in Elze und in Gailhof wurden Ampeln installiert, die zur Verkehrsberuhigung beitrugen. Im Fachbereich „Gebäude und Flächen“ konnten etliche Neu- bzw. Umbauten und Installationen abgeschlossen werden, so zum Beispiel der Neubau der Fahrzeughalle für den Bauhof in Hellendorf, die Erfüllung von brandschutztechnischen Auflagen in verschiedenen Institutionen und Gebäuden, Umbau und Aufwertung von Spielplätzen und Kinderkrippen oder die Sanierungsarbeiten der Obdachlosenunterkünfte in Berkhof. Im Gemeinderat wurde 2018 entschieden, die Abwasserbeseitigung weiterhin als Aufgabe der Gemeinde zu behalten und mithilfe der eigenen Wedemark Abwasser GmbH selbstständig weiterzuführen. Im Zuge der dringend notwendigen Erneuerung und Erweiterung der über 30 Jahre alten Kläranlage Bissendorf mit den dazugehörigen Pumpstationen wurden erste Arbeiten bereits abgeschlossen. Dank der neuen Schlammbehandlungsanlage mit Lagerhalle, die im Frühjahr 2019 fertig werden soll, können die Anforderungen aus der neuen Düngeverordnung vorerst erfüllt werden, die Planung des Gesamtkonzeptes zur Erweiterung der bis an die Kapazitätsgrenze ausgelasteten Anlage läuft derzeit. Häufig notwendige Reparaturen und Beseitigungen von Vandalismusschäden an und im Schulzentrum in Mellendorf beschäftigte neben „Gebäude und Flächen“ auch den Fachbereich „Bildung, Familie und Sport“. Um eine Lösung zu finden, versammeln sich seit einiger Zeit Vertreter aller Beteiligten, auch Eltern, Schüler und Polizei, am sogenannten „Runden Tisch Campus W“. Als Sofortmaßnahme werden hier bereits seit Oktober ein Sicherheitsdienst und zwei Sozialarbeiter zur Deeskalation eingesetzt. Eine der ganz großen Herausforderungen des Jahres für den Fachbereich „Bildung, Familie und Sport“, war die Beitragsfreiheit der Kita, die von der Gemeinde zwar grundsätzlich begrüßt wurde, jedoch eine Anpassung der Gebührensatzung notwendig machte, da die Finanzierung durch das Land die Kosten der Gemeinde nicht deckt. Ein neues Anmeldeverfahren für die Kitaplatzvergabe hat sich mittlerweile bewährt. Es wurden 745 Kinder über das Onlineportal der Gemeinde für Betreuungsangebote angemeldet, 654 erhielten so einen Platz. Für 493 Kinder konnte der Erstwunsch der Eltern erfüllt werden. Obwohl die vorhandenen Kitaplätze durch das neue Anmeldeverfahren komfortabler an den Bedarfen ausgerichtet werden konnte, fehlen aktuell noch immer Betreuungsplätze. Dafür wurden weitere Plätze geplant und geschaffen. Derzeit entsteht ein Anbau an die Kita Domino in Mellendorf, um dort Platz für 30 Krippenplätze zu schaffen. Momentan betreibt die Kita zwei Krippengruppen im Provisorium mit insgesamt 24 Plätzen, so dass durch den Anbau weitere sechs Krippenplätze geschaffen werden. Geplant ist die Fertigstellung zum August 2019. Die Baukosten werden etwa 990.000 Euro betragen. Die evangelische Kita Kranichweg in Bissendorf erhält ebenfalls einen Anbau zur Neuschaffung von weiteren 15 Kindergartenplätzen und 15 zusätzlichen Krippenplätzen. Nach Baufertigstellung, zu der auch umfassende Umbaumaßnahmen des Bestandsgebäudes gehören, kann dann auch die provisorische Krippengruppe (15 Plätze) umziehen. Diese Maßnahmen sollen zum Januar 2020 fertig gestellt werden. (Baukosten ca. 550.000 Euro). In Negenborn ist ein Neubau für eine zweigruppige Kita in Planung. Vorgesehen sind dort eine Krippengruppe mit 15 Plätzen und eine Kindergartengruppe mit 25 Plätzen. In Wennebostel wird eine zweigruppige Kita als Außenstelle der bisherigen Kita Wennebostel mit einer Krippengruppe (15 Plätzen) und einer Kindergartengruppe (25 Plätzen) gebaut. Die Fertigstellung ist für Anfang 2020 vorgesehen, kalkuliert wird mit einem Bauvolumen von etwa 850.000 Euro. Und schließlich erhält Hellendorf eine zweigruppige Krippe mit insgesamt 30 Krippenplätzen. Auch dort soll die Einweihung Anfang 2020 stattfinden.

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