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Trafoturm bietet neuen Unterschlupf

Bürgermeister Helge Zychlinski (mitte) überreichte gemeinsam mit Ortsbürgermeister Peter Reuter (re.) dem NABU die Übergabeurkunde. Foto: A. Eylitz
Bürgermeister Helge Zychlinski (mitte) überreichte gemeinsam mit Ortsbürgermeister Peter Reuter (re.) dem NABU die Übergabeurkunde. Foto: A. Eylitz

Negenborn (ea). Den Trafoturm in Negenborn konnte Bürgermeister Helge Zychlinski am vergangenen Mittwoch an den Naturschutzbund (Nabu) Wedemark übergeben. Die Avacon-Turmstation wurde nun offiziell in ein Naturschutzprojekt umgewandelt, eine neue technische Kompaktstation steht seit einigen Monaten neben dem Turm und lässt so Platz für neue Tierarten. Durch Zufall bekam Ortsbürgermeister Peter Reuter die Abbruchüberlegungen des Turms mit und wandte sich an die Gemeinde Wedemark. Die Gemeindewerke, dessen Eigentum der Turm bis dato war, übertrugen nach einigen Gesprächen ihr Eigentum in Form eines Schenkungsvertrages an die Gemeinde. Die Gemeinde stellt den Turm nun dem Nabu Wedemark für Artenschutz-Maßnahmen zur Verfügung und die Mitglieder haben bereits einige Pläne. So wollen Heinz Linne, Karl-Hermann Ramm und Peter Griemberg die „Wohnungsnot“ diverser Tierarten wie zum Bespiel von Vögeln, Insekten und Fledermäusen lindern und den Turm zu einem multifunktionellen Unterschlupf umbauen. „Denn wie in vielen modernen Wohnvierteln gehen allmählich die Nischen, wie zum Beispiel für Eulen oder Fledermäuse, verloren. Dem können wir nun entgegenwirken“, so Linne. Insgesamt existiert eine große Auswahl an Ideen und Nutzungsvorschlägen, um Tieren ein neues zu Hause zu geben. Geplant ist der Einbau von verschiedenen Ebenen, die Bereitstellung von Hangmöglichkeiten zum Beispiel durch Bretter oder auch neue Einflugsmöglichkeiten. Da der entkernte Raum nur im oberen Drittel in Anspruch genommen wird, bleibt im unteren Bereich Platz für den Dorfverschönerungsverein, zum Beispiel für Gerätschaften für die Pflege der Außenanlage. An den Außenwänden können Nistkästen für verschiedene Vogelarten, vom Turmfalken bis hin zum Mauersegler installiert werden. Wer aber letztendlich in den Turm einziehen wird, ist der Natur überlassen und wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Am Beispiel des Trafoturms in Brelingen, der seit vielen Jahren vom NABU betrieben wird, zeigte sich, dass die Bewohner durchaus auch wechseln können: Waldkäutze haben dort ihren Standort abwechselnd mit Hornissen bezogen. Die Naturschützer sehen dem Projekt optimistisch entgegen, da der Turm einen idealen Standpunkt zwischen verschiedenen Gewässern sowie dem Auenwald aufweise. Neben der Tür ist ein dezentes Schild geplant, dass auf die Artenschutzrelevanz des Gebäudes hinweisen soll. Von den Bürgern in Negenborn erhofft sich der NABU Hilfe, denn dort sei die Mitgliedschaft noch sehr gering. Gesucht werden aktive Bürger, die etwas bewegen wollen, denn Projekte gibt es genug, Leute leider nicht immer. Eine der großen Hauptaufgaben des NABU ist zum Beispiel der Wiederaufbau oder die Instandhaltung von Biotopen sowie der Artenschutz. Auch das Schwalbenprojekt von Karl-Hermann Ramm (Schwalbenbeauftragter) agiert inzwischen niedersachsenweit. Während der Übergabe lobte Zychlinksi auch die gute Vorbereitung der Gemeindeverwaltung, die dafür sorgten, dass die Übergabeurkunde pünktlich an den NABU ausgehändigt werden konnte.

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