Zweites „Fest der Kulturen“

Mellendorf (lit). Das erste Fest der Kulturen auf dem Schulcampus in Mellendorf im September letzten Jahres war ein großer Erfolg – dies können die Veranstalter nun getrost auch von der diesjährigen Neuauflage behaupten. Über 300 Menschen waren am Samstag einer Einladung des Runden Tisches Wedemark zum Picknick mit Open-Air-Kino auf dem Gelände der – zur Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge umfunktionierten – Jugendhalle in Mellendorf gefolgt und genossen einen fröhlichen und geselligen Abend unter freiem Himmel. Flüchtlingsfamilien, viele haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Wedemärker nutzten eine der raren Gelegenheiten, sich in entspannter Atmos­phäre zu begegnen, gemeinsam zu picknicken und ins Gespräch miteinander zu kommen. Viele Gäste hatten es sich getreu dem Motto der Veranstalter: „Jeder bringt was mit“ auf Decken gemütlich gemacht und ihre Speisen ausgebreitet. Andere hatten sich an eigens aufgebauten Bierzeltgarnituren niedergelassen und lecker aufgetischt. An zwei Grillstationen gab es darüber hinaus die Möglichkeit, sich Mitgebrachtes zu grillen. Wer das alles nicht wollte, konnte sich – passend zum Kino-Feeling – mit Popcorn über Wasser halten, das eine Popcornmaschine unermüdlich ausspuckte – zur Freude vor allem der jüngeren Gäste. Musik vom Feinsten lieferte am frühen Abend die Band Foreward mit Schülern des Gymnasiums, die sich mit tollen Songs in die Herzen ihrer Zuhörer spielten. Mit Anbruch der Dunkelheit wurde das Außengelände dann endlich zum Kino. Kerstin Schiele vom Mobilen Kino Niedersachsen e. V. aus Oldenburg schmiss ihren Filmprojektor an und erweckte eine große Open-Air-Leinwand an der Jugendhalle zum Leben. Die Cineastin zeigte Kurzfilme, die allesamt ohne Sprache auskamen. Unabhängig von ihren individuellen Sprachkenntnissen sollten alle Gäste in der Lage sein, die Filme zu verstehen, erklärte Eike Erdmann, Leiter der Stabsstelle für Migration bei der Gemeindeverwaltung, die besondere Auswahl, die bei den Gästen im Übrigen sehr gut angekommen sei. Erdmann hatte gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Fest der Kulturen“ des Runden Tisches, dem Verein Miteinander Wedemark und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) als derzeitigem Hausherren der Gemeinschaftsunterkunft am Freizeitpark das zweite Fest der Kulturen ausgerichtet. Der ASB hatte nicht nur die Hüpfburg für Kinder aufgebaut, sondern die gesamte Logistik für den Festabend übernommen, unter anderem einen Shuttle-Service für die Flüchtlingsfamilien aus den anderen Ortsteilen organisiert. Mit dem Verlauf des Abends zeigte sich Mitorganisator Erdmann am Ende „total zufrieden“. Die Resonanz sei überwältigend, sehr viele Flüchtlingsfamilien hätten sich auf den Weg gemacht um hier mitzufeiern, so Erdmanns positive Bilanz.