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Zahl der mit Borreliose infizierten Zecken steigt

EA. Pünktlich zum Sommer kommt mit der Sonne und dem Drang nach frischer Luft wieder die Angst vor einem Zeckenstich. Egal bei Mensch oder Tier, Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragbare Erkrankung in Deutschland. Diese wird von dem Bakterium Borrelia ausgelöst, das liegt im Darm der Zecke und ist nur durch einen Stich übertragbar. Erkrankte Personen stellen keine Ansteckungsgefahr dar. Nachdem der Mensch gestochen wurde dauert es sechs bis 48 Stunden des Saugaktes, bis das Bakterium vom Darm in das Blut des Wirts gelangen kann. Es gilt also die Regel: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto niedriger ist das Risiko an Borreliose zu erkranken. Gegen Borrelien gibt es derzeit noch keine hundertprozentigen Abwehrmittel, aber doch Mittel, die zumindest das Risiko eines Stiches deutlich mindern. Die Borrelien wandern nach dem Stich äußerst beweglich und munter durch den Körper des Befallenen und befallen dabei wahllos Gewebe und Organe und hinterlassen überdies toxische Ausscheidungen, die als gefährliches Nervengift wirken können. Was kann man also tun, um sich genau vor solchen Stichen zu schützen? Um Zeckenkontakt vorzubeugen sollte man sich zuerst der Tatsache bewusst sein, dass diese meist an Grashalmen in Bodennähe sowie am Übergang vom Gebüsch oder Wald sitzen. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich dann die Schlussfolgerung, dass im Freien möglichst lange Ärmel sowie lange Hosenbeine mit geschlossenen Bündchen und geschlossenem Schuhwerk getragen werden sollten. Dinge die Zecken gar nicht riechen mögen sind zum Beispiel Sprays oder Lotionen, die ätherische Öle aus Anis, Lavendel, Rosmarin, Teebaum, Citronella oder Patchouli enthalten. Diese irritieren und vertreiben die Insekten, müssen jedoch regelmäßig aufgetragen werden. Alternativ empfiehlt sich auch der Verzehr von einer Knoblauchzehe. Täglich sollte nach Aufenthalten im Freien der gesamte Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Besonders beliebte Stellen sind die Kniekehlen, die Leistengegend und auch die Achselhöhlen, bei Kindern häufig Ohr- und Haaransatz. Sollte es trotz alledem mal zu einem Stich kommen, heißt es erst einmal Ruhe bewahren, denn nicht jede Zecke muss das Bakterium in sich tragen. Sobald eine Zecke am eigenen Körper entdeckt wird, steht besonders die fachgerechte Entfernung im Vordergrund: Diese sollte ruhig mit einem geeigneten Werkzeug (Zeckenzange) ohne die Hinzunahme von anderen Substanzen entfernt werden. Quetschen und Drücken des Tierkörpers sollten vermieden werden, weil das zum Ausscheiden von Stoffwechselprodukten und den Krankheitserregern führen könnte. Im Zweifelsfall sollte medizinischer Rat zur Entfernung und Wundversorgung eingeholt werden. Nach Ansicht von Experten heilen etwa 70 bis 90 Prozent aller Borreliose-Infektionen ohne negative gesundheitliche Folgen aus. Dennoch ist es ratsam, schon bei geringstem Verdacht, einen Arzt aufzusuchen. Die Behandlung erfolgt konventionell meist durch die Gabe von Antibiotikum. Je früher bei einer Infektion eine Therapie einsetzt, umso eher kann sie erfolgreich sein. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann die Therapie längere Zeit in Anspruch nehmen. Es kann von Nöten sein, dass Medikamente als Infusion verabreicht werden. Um Eerkrankung, egal ob bei Mensch oder Tier, sicher als Borreliose identifizieren zu können, empfiehlt es sich, die entfernte Zecke einem Test zu unterziehen. Ein eigenständiges Untersuchungslabor in Burgwedel kann hier helfen: Die Zecke kann zur Untersuchung auf Borrelien, Babesien, Anaplasmen und auch FSME-Viren eingesandt oder vorbeigebracht werden (Kontaktdaten am Textende). Natürlich kann die Zecke zur Untersuchung auch in der ortsansässigen Apotheke abgegeben werden. Mit Hilfe einer Blutuntersuchung kann man ebenfalls versuchen, dass Bakterium festzustellen, allerdings kann eine Infektion erst vier bis sechs Wochen nach der Übertragung des Bakteriums anzeigen. Dadurch kann dieser zum Zeitpunkt einer Wanderröte noch negativ sein. Bei den Bluttests wird nach Abwehrstoffen im Blut gesucht, die das Immunsystem bildet, um bestimmte Erreger gezielt zu bekämpfen – sogenannte Antikörper. Insgesamt gibt es drei Stadien die bei Borriose bekannt sind. Im Stadium eins ist das Hauptsymptom eine Hautrötung an der Einstichstelle nach ein paar Tagen bis etwa 10 Wochen nach dem Zeckenstich. Sie breitet sich langsam kreisförmig aus und kann auch an anderen Körperstellen auftreten und wird deshalb auch als Wanderröte bezeichnet. Im weiteren Verlauf verblasst diese von der Mitte aus, so dass es anfangs als scheibenförmige, später als ringförmige Rötung zu sehen ist. Weitere Symptome im Stadium 1 können auch Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen, Schwellungen der Lymphknoten, Schweißausbrüche, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme oder auch Schwindel sein. Im Stadium zwei können nach einigen Wochen oder Monaten nach dem Zeckenstich schwere Organsymptome auftreten. Entzündliche Vorgänge an Nerven verursachen dem Infizierten oft unerträgliche Schmerzen. Neurologische Defizite und starke Schmerzen können wie ein Bandscheibenvorfall aussehen, dabei hat der Patient besonders nachts Schmerzen. Bei Belastung werden die Schmerzen schlimmer. Sehr häufig kommt es zu sensorischen und neurologischen Störungen. Gelegentlich treten Hirnnervenausfälleauf, am häufigsten sind Lähmungen des Gesichtsnerven vom Nacken ausstrahlende Kopfschmerzen, aber auch Schwindelattacken, Sehstörungen und ein erhöhter Ruhepuls gehören zu den Symptomen. Im dritten Stadium kann es nach Monaten oder Jahren des Zeckenstichs zu Spätsymptomen kommen. Besonders typisch sind Arthritiden (Lyme-Arthritis, springt von Gelenk zu Gelenk), Muskelentzündungen, Knochenschmerzen, Muskel-Faser-Schmerzen oder auch entzündliche Hautveränderungen.

ZeckLab Dr. Gabriele Liebisch Up’n Kampe 3 30938 Burgwedel Telefon 05139 – 89 24 47

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