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Was beim Traktor-Pulling wirklich zählte

Sascha Bohnhorst aus Wölpinghausen gelang mit seinem 58 Jahre alten Porsche AP 20 ein „full pull“ – der Traktor zog den Bremswagen bis zum Ziel. In der Gesamtwertung landete Bohnhorst auf dem zweiten Platz in der Klasse A (bis 1,8 Tonnen).  Foto: J. Barmwoldt
Sascha Bohnhorst aus Wölpinghausen gelang mit seinem 58 Jahre alten Porsche AP 20 ein „full pull“ – der Traktor zog den Bremswagen bis zum Ziel. In der Gesamtwertung landete Bohnhorst auf dem zweiten Platz in der Klasse A (bis 1,8 Tonnen). Foto: J. Barmwoldt

Elze (job). Was für ein Spaß! Was für eine Spannung! Beim achten Traktor-Pulling am Sonntag in Elze beobachteten mehr als 1200 Besucher rund 80 Trecker-Starts. Vom 74 Jahre alten Trecker der Marke Kramer mit 20 PS bis zum nagelneuen High-Tech-Boliden mit 250 PS war alles vertreten – auf dem Feld hinter Dettmers Landschlachterei an der Hohenheider Straße. Die Traktoren kamen aus der ganzen Wedemark, aber auch aus Hildesheim, Celle, Neuenkirchen, Burgdorf und Neustadt am Rübenberge. Die Zuschauer trafen von zehn Uhr an ein, sie zahlten zwei Euro Eintritt und sicherten sich gute Plätze entlang der Wettkampfbahn. Da waren die Traktoren bereits gewogen. Je nach Gewicht starteten sie in acht Klassen. Die leichtesten Traktoren (bis 1,8 Tonnen) kamen in die Klasse A, die schwersten (bis 8,5 Tonnen) traten an in Klasse H. Über den immer wieder gewalzten Ackerboden mussten sie einen roten Bremswagen ziehen. Den hatten die „Oldtimer-Freunde Südkreis Nienburg“ aus Warmsen bei Uchte mitgebracht. „Jeder Traktor zieht den Bremswagen zweimal über die 100 Meter lange Strecke“, erklärte Edmund Dröge (55) vom Traktor Pulling Team aus Elze. Wenn sie die vollen 100 Meter schaffen, nenne man das einen „full pull“. Doch das gelang längst nicht jedem Traktor. Denn auf dem Bremswagen bewegten sich automatisch Betonplatten nach vorne. Sie wogen bis zu drei Tonnen. Und so drückten sie das Vorderteil des Bremswagens immer tiefer in den lockeren Boden. Gefragt waren da viel Geschick und die richtige Gangwahl seitens der Traktorfahrer. Ebenso komme es auf das Reifenprofil an, sagte Edmund Dröge. Doch wirklich wichtig war vor allem der Spaßfaktor – sowohl für die Aktiven als auch für die Zuschauer. „Ich bin hier, weil es einfach schön ist“, sagte die 19jährige Vanessa. Sie war mit ihrem Freund Michael Voltmer (22) gekommen. Der Landwirt aus Mellendorf rollte mit einem John Deere 6630 Premium (130 PS) auf die Wettkampfbahn. Auch Jens Dannenbring (43), der mit zwei Söhnen und zwei Neffen aus Lehrte nach Elze gekommen war, sagte: „Ich bin aus Spaß hier, ich habe das noch nie gemacht.“ Die Dannenbrings starteten mit einem Claas 550 Arion (Baujahr 2015; 160 PS) und einem 20 Jahre alten Maxxum 5130 mit 100 PS. „Wenn ein paar Mädels in der Gruppe dabei sind, macht’s doch mehr Spaß“, sagten Silvana und Daniela aus Schwarmstedt. Sie begleiteten ihre Kumpels. Spaß hatten auch die vielen Kinder, die mit ihren Eltern zum Traktor-Pulling gekommen waren. Sie hopsten auf der Hüpfburg aus Strohballen und sie feuerten sich gegenseitig an, als sie an einem langen Seil einen roten Schlüter-Traktor zogen. Puh, das machte durstig. Und hungrig! Wie gut, dass dagegen Bratwürste und Steaks gebraten wurden. Anschließend lockten der Eisstand und das Kuchenbuffet. Am Abend standen dann die Sieger in den acht Klassen fest: Klasse A: Cord Heinrich Vortmüller mit einem MF; Klasse B: Thomas Schmidt mit einem Deutz; Klasse C: Henning Baar mit einem Fiat; Klasse D: Timo Schnackenberg mit einem IHC Klasse E: Heiner Heemsoth mit einem John Deere; Klasse F: Jan Schnackenberg mit einem IHC; Klasse G: Sven Aßmus mit einem John Deere; Klasse H: ebenfalls Sven Aßmus mit einem John Deere.

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