Hannover Scorpions

Scorpions liegen im Viertelfinale vorn

Mellendorf (kh). Die diesjährigen Playoffs zur DEL2 sind nichts für Menschen mit einem schwachen Herzen. Wie auch schon gegen Achtelfinal-Gegner Peiting wachsen die Scorpions im Viertelfinale über sich hinaus. Im ersten Spiel der Serie am vergangenen Mittwoch gegen die Starbulls Rosenheim übertraf das Team von Trainer Dieter Reiss alle Erwartungen. Rosenheim war als letztjähriger Absteiger aus der DEL2 der klare Favorit der Saison für den Wiederaufstieg in die zweite Spielklasse. Die Scorpions, die aber alle Saisonziele bereits vollumfänglich erfüllt hatten, konnten ohne Druck frei aufspielen und man merkte ihnen den Spaß auf dem Eis sichtlich an. Mit einer überragenden Abwehrstrategie ließen die Wedemärker kein Durchkommen zu, gelang dies doch einmal, parierte Schlussmann Björn Linda mit zum Teil atemberaubenden Saves. In der 14. Minute war es dann Sean Fischer, dessen Vater als Rosenheimer Legende mit der Trikotnummer unter dem Hallendach der emilo Arena verewigt wurde, der die Scorpions in Führung brachte. Im Mittelabschnitt konnte Rosenheim zwischenzeitlich ausgleichen, doch weitere Angriffe wussten die angereisten Gäste zu verhindern. Der Schlussabschnitt war an Spannung kaum zu überbieten und es ging permanent hin und her. Erst drei Minuten vor Schluss erzielte der gebürtig aus Rosenheim stammende Scorpions-Stürmer Christoph Koziol das 2:1, was Rosenheim dazu bewegte, den Rest des Spiels den Goalie gegen einen sechsten Feldspieler zu tauschen, um doch noch ausgleichen zu können. Doch die Scorpions nutzten gleich zwei Situation für Empty-Net Tore und fuhren mit einem 4:1 Sieg wieder nach Hause. Am Freitag beim Spiel zwei der Serie in der Mellendorfer hus de groot EISARENA zeigten die Scorpions den Gästen dann ziemlich deutlich, wer der Hausherr ist. Rosenheim ging zwar kurzzeitig mit dem ersten Tor in Führung, doch dann kamen die Scorpions so richtig in Fahrt. Nach Toren von Björn Bombis, Patrick Schmid, Sachar Blank, Sean Fischer und Dennis Schütt stand es zum Ende des Mittelabschnitts 5:1 für die Scorpions, die 1.621 Fans tobten auf den Rängen. Doch Rosenheim wollte sich nicht geschlagen geben und so reichte ein schnelles Tor zu Beginn des Schluss-Drittels aus, die Gastgeber aus dem Konzept zu bringen. Schlag auf Schlag fuhr Rosenheim nun Angriffe auf die Scorpions und hebelten die gegnerische Abwehr förmlich aus. Innerhalb von zehn Minuten gelang Rosenheim der 5:5 Ausgleich. Doch die Scorpions gaben nicht auf und so gelang US-Spieler Brian Gibbons vier Minuten vor Schluss der entscheidende Siegtreffer. In Spiel drei am Sonntag in Rosenheim hatten die Scorpions die Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Nach knapp vier Minuten traf Thomas Pape erstmals für die Niedersachsen. Im Mittelabschnitt konnte Rosenheim zunächst ausgleichen, doch Brian Gibbons legte erneut für die Scorpions nach. Wie auch schon im ersten Spiel der Serie kam Rosenheim extrem stark in das letzte Drittel und glich nach nur 39 Sekunden erneut aus. Knapp vier Minuten später kam es dann zu einer Situation, die dem Spiel einen faden Beigeschmack gab. Scorpions-Schlussmann Björn Linda wurde von einem Rosenheimer Stürmer im Torraum angefahren, ging zu Boden und wurde dort von dem Spieler am Boden gehalten, während ein Mitspieler in aller Seelenruhe das nun freie Tor für die Führung nutzte. Trotz starken Protests gaben die Unparteiischen das Tor. Doch die Scorpions schüttelten die Situation schnell ab und konnten nur 40 Sekunden später durch Christoph Koziol erneut ausgleichen. Zum Ende des Spiels waren die Beine sichtlich schwer. Rosenheim setzte zu einem letzten Angriff an und konnte diesen nur 16 Sekunden vor Abpfiff der Partie verwandeln und sich somit vor der Sommerpause retten. Nach dem Spiel kam es dann nochmals zu einer unschönen Situation, als ein Rosenheimer Spieler nach dem Abpfiff von hinten in Kanadier Chad Niddery hineinfuhr und ihn mit seinem Schläger in den Rücken stieß. Sofort kam es zu tumultartigen Szenen auf dem Eis, in dessen Folge auch die Fäuste flogen und weitere Strafen ausgesprochen wurden. Die Brisanz der Playoffs ist also deutlich zu spüren und Rosenheim steht enorm unter Druck. Die Scorpions haben heute Abend um 20 Uhr auf heimischem Eis nun die Chance auf den Einzug ins Halbfinale.

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