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Letzter „Tante-Emma-Laden“ macht dicht

Bissendorf-Wietze (jo). Die Entscheidung ist Monika Kärgel alles andere als leicht gefallen, aber nun steht es fest, dass die 59-jährige ihr Lebensmittelgeschäft in Bissendorf-Wietze zum 30. September schließen wird. Gesundheitliche Gründe seien es, ganz sicher nicht wirtschaftliche, die am Ende zu dem Entschluss geführt hätten, sagte sie gestern früh bei einem Ortstermin. Betroffen sei er gewesen, als Monika Kärgel ihm vorab über die geplante Schließung informiert habe, sagte Ortsbürgermeister Daniel Leide und möchte gerne helfen, den letzten, echten „Tante Emma-Laden“ im Dorf doch noch zum Weiterleben zu verhelfen. Für Monika Kärgel wäre es die Ideallösung, wenn jemand Interesse an einer Übernahme hätte: „Vielleicht ließe sich ein kleines Bistro einrichten, aber für meine vielen treuen Kunde wünsche ich mir doch, dass auch Brötchen, Zeitungen und Lebensmittel weiter zu bekommen sind“. Kärgel hat das Geschäft in dritter Generation geführt, seit 1984 steht sie jeden Morgen hinter dem Tresen und weiß genau, was ihre Kunden wünschen: „Wenn hier nichts mehr angeboten wird, dann könnte auch ein Stück Dorfleben verloren gehen“, sagte sie. Aber sie weiß auch, dass sie ihre Gesundheit nicht auf’s Spiel setzen will: „Mein vor zwei Jahren verstorbener Mann und ich hatten bereits Pläne, vor dem Geschäft Sitzmöglichkeiten zu schaffen und umzubauen. Alleine ist mir ein solches Angehen aber zu viel.“ Sie könne auf ein wirtschaftlich gesundes kleines Unternehmen blicken, und sieht deshalb auch durchaus positive Chancen für einen möglichen Nachfolger. Auch Daniel Leide möchte gerne, dass die „Kommunikationszentrale“ mitten im Dorf erhalten bleibt: „Wenn der Laden ganz schließt, dann fällt auch der Bringservice weg, den besonders Senioren in unserem Ort zu schätzen wissen. Ganz davon abgesehen, dass wir dann in Bissendorf-Wietze keinerlei Einkaufsmöglichkeiten mehr zu bieten hätten“.  Wer sich dazu entschließen könnte, das Geschäft zu übernehmen, hätte bei der Gestaltung des Sortiments freie Hand: „Es wäre zum Beispiel auch ein Hofladen denkbar“, sagte er. Wer Interesse hat, näheres zu den Geschäftsräumen und den Übernahmemodalitäten zu erfahren, kann sich mit Alexander Kärgel unter der Telefonnummer (0172)  9 33 74 45 in Verbindung setzen.

Über 30 Jahre hat Monika Kärgel hinter ihrem Ladentresen die Kundenwünsche erfüllt. Jetzt soll damit Schluss sein. Zusammen mit Ortsbürgermeister Daniel Leide würde sie sich über eine Nachfolge freuen. Foto: G. Vrobel
Über 30 Jahre hat Monika Kärgel hinter ihrem Ladentresen die Kundenwünsche erfüllt. Jetzt soll damit Schluss sein. Zusammen mit Ortsbürgermeister Daniel Leide würde sie sich über eine Nachfolge freuen.
Foto: G. Vrobel
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