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Die Geschichte der Mühlen wird lebendig

Mühle_MüllerWedemark (jo). Die Zeiten, in denen Mühlen nicht nur in der Wedemark zu den Dorfbildern gehörten sind Geschichte. Eine Geschichte, die die am vergangenen Samstag eröffnete Sonderausstellung „Mühlen in der Wedemark · Wirtschaft – Technik – Spezialgeschichte“ im Richard-Brandt-Heimatmuseum in Bissendorf aufgreifen will. Das Museumsteam hat die Exponate und Geschichten rund um die Mühlen und die Müllerfamilien zusammen gestellt und will damit nicht zuletzt die Erinnerung an die ehemals zwölf Windmühlen, acht Wassermühlen und vier Dampfmühlen wieder in das Bewusstsein rücken. Heute gibt es in den Dörfern der Wedemark nur noch die beiden Windmühlen in Abbensen und Mellendorf sowie die beiden  Wassermühlen in Negenborn und in Hellendorf. Keine davon ist mehr funktionsfähig, teilweise sind sie in marodem Zustand. Die Ausstellung möchte deshalb mit Fotos, Dokumenten, Modellen und einer Reihe von Originalteilen diese früher so bedeutsame Technik in Erinnerung rufen. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt dabei auf den früheren Brelinger und Bissendorfer Mühlen sowie auf der Ruine in Abbensen. Neben der Technik ist ein weiterer Aspekt das Leben und die soziale Situation der Müller und ihrer Arbeiter. Wer wissen möchte, wie damals deren Arbeitszeit aussah, wie die Entlohnung geregelt war oder wo die Menschen untergebracht waren, wird diese Einzelheiten in der Ausstellung erfahren können. Aber auch der Handel mit den Produkten der Mühle und deren Strukturwandel im  Laufe der Geschichte wird thematisiert. Die Ausstellung wurde neben den Mitgliedern des Museumsteams fachlich und auch praktisch durch den Mühlenbautechniker Rüdiger Hagen aus Brelingen unterstützt und auch Reinhard Tegtmeier-Blanck, der die Bockwindmühle in Wettmar als ehrenamtlicher Müller betreut, haben die Ausstellung mit vorbereitet und bieten zudem begleitende Veranstaltungen an. Sie sollen die Informationen vertiefen und Interessierten die Möglichkeit geben, mit einem  Mühlenbautechniker, einem ehrenamtlichen Müller und einem ehemaligen Müller einzelne Aspekte zu diesem Thema intensiver zu besprechen, als dies im ­Rahmen der Ausstellung möglich sein kann. Vortrag „Die ­Besonderheiten der Wedemärker Mühlen“, am Mittwoch,  3. Mai, um 19.30 Uhr in der ­Bibliothek in Bissendorf. Referent ist Rüdiger Hagen. Vortrag „Nirgends existieren solche Missstände wie im Müllergewerbe…“ mit dem Bissendorfer Reinhard Tegtmeier-Blanck, am Mittwoch, 17. Mai, Beginn ist um 19.30 Uhr in der Bibliothek Bissendorf. Am Samstag, 20. Mai, wird Friedrich Niemeyer aus Brelingen zum „Klönschnacküber die Wedemärker ­Mühlen“ in den kleinen ­Sitzungssaal des Bürgerhauses einladen. Alle Veranstaltungen sind Eintrittsfrei, gerne darf im Anschluss ein Obolus in die Spendenkasse gelegt werden. Die Ausstellung wird noch bis zum  11. Juni im Heimatmuseum zu sehen sein. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 18 Uhr. Zusätzlich am Pfingstmontag, dem Deutschen Mühlentag, ebenfalls von 15 bis 18 Uhr sowie während des Ökomarktes am Sonntag, 7. Mai, bereits ab 11 Uhr. Zusätzliche Öffnungen und Führungen sind auf Anfrage unter der Telefonnummer 79 03 96 möglich.

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