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Diagnose: Leukämie- Wenn ein Tag alles verändert

flugblatt_stephan_schwarmstedtLindwedel. Der 39-jährige gebürtiger Lindwedeler Stephan Leonhard erinnert sich genau an den Moment, der sein Leben dramatisch veränderte. Es war Samstag, 17. Oktober 2015 gegen Mittag, als der Fachinformatiker die Diagnose Leukämie erhielt. Bis dahin hatte Stephan das ganz normale Leben eines jungen Erwachsenen geführt: Marathon in Hamburg, tanzen in Hong Kong, schnorcheln mit Mantas, Fotos über den Wolken oder zelten in Norwegen. Doch seit dem schicksalhaften Tag im Herbst letzten Jahres hat Stephan nur noch ein Ziel: Überleben … Alles begann wie eine harmlose Erkältung. Unwohlsein, Fieber und Herzrasen. Als die Antibiotika nicht anschlugen begab sich Stephan in die Klinik. „In den nächsten Tagen überschlugen sich die Ereignisse und die Diagnosen waren ein Schock“ erinnert er sich.
Der faustgroße Tumor, welcher auf Herz und die Herzarterie drückte, ist häufig eine Begleiterscheinung einer Leukämie. Nach einer Knochenmarkpunktion am Beckenkamm in der Harburger Klinik Mariahilf gab es wenige Tage später Gewissheit: Stephan leidet unter einer akuten lymphatischen Leukämie (T-ALL). Die Art Leukämie wird selten bei jungen Erwachsenen diagnostiziert. „Eine T-ALL betrifft häufig Menschen über 60 und Kleinkinder. Somit bin ich eine Rarität. Leider mit der Folge, dass die Ärzte wenig darüber wissen, wie eine Therapie bei mir anschlagen könnte“ analysiert er sachlich. Umgehend wurde Stephan in die Onkologie des Universitätsklinik Hamburg Eppendorf (UKE) eingewiesen.
Ein erster Therapieplan war auf 3,5 Jahre ausgelegt. Die ersten 52 Wochen würde Stephan nahezu komplett im UKE verbringen müssen. „Von einen Tag auf den anderen wurde ich aus meinem gewohnten Leben gerissen. Im Tausch erhielt ich die sterile Umgebung eines Krankenhauszimmers und die Tortur der Chemotherapie.“ Diese war hart, die Nächte häufig einsam und zu oft mit quälenden Gedanken erfüllt. „Meine wundervolle Frau, meine Familie und mein großer Freundeskreis geben mir mit ihrer Hoffnung und Zuversicht die Kraft, die ich für meinen Kampf gegen den Krebs brauche“ erzählt Stephan. Aber ein Tag im UKE war, nicht nur für ihn, etwas ganz besonders und wird für immer in positiver Erinnerung bleiben. Am 01. Dezember des letzten Jahres heiratete Stephan seine langjährige Freundin Doreen. „Das war im Raum der Stille, im engsten Freundeskreis. Die Hochzeitsreise war leider ziemlich kurz und endete statt auf Bali in der Mensa der Uniklinik. Es gab Pizza.“ Erinnert sich Stephan und strahlt über das ganze Gesicht. Seine Lebensfreude hat er nicht verloren, dabei galt es vor wenigen Wochen eine weitere Diagnose zu verkraften. Trotz verschiedener Therapien besserte sich seit rund einem halben Jahr Stephans Blutbild nicht. Die Ursache dafür ist die unheilbare Zweitkrankheit MDS. „Ich brauche einen Knochenmarkspender, wenn ich weiterleben will“ sagt Stephan gefasst. „MDS tritt häufig als Ersterkrankung auf, aus der sich später eine andere Leukämie, die akute myeloische Leukämie (AML) entwickelt“. Ob der Komplexität der Erkrankung, sind Prognosen zu Ihrem weiteren Verlauf schwierig. Stephan sieht also mehr denn ja einer ungewissen Zukunft entgegen.
Er und seine Lieben glauben jedoch fest daran, dass es wieder einen Tag geben wird, der alles verändert. Dann allerdings zum Guten.

Die Wedemark Scorpions möchten Stephan und sein Team unterstützen. Beim Derby gegen die Hannover Indians sammeln die Kleinen Scorpione in den Drittelpausen Spenden für die DKMS (Infos unter: DKMS.de). Außerdem stellen die Scorpions ein von allen Spielern signiertes Trikot zur Verfügung, welches bei der großen Typisierungsaktion am 17. Dezember im Rahmen einer Tombola verlost wird.

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