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270 Euro für Sprachförderunterricht an der Schule

Blanca Hochreiter, Jürgen Benk, Myriam Lentz, Maike Burckhardt und Walter Zychlinski freuten sich, dass die Spende Flüchtlingskindern an der Grundschule Elze zu Gute kommt. Foto: A. Eylitz
Blanca Hochreiter, Jürgen Benk, Myriam Lentz, Maike Burckhardt und Walter Zychlinski freuten sich, dass die Spende Flüchtlingskindern an der Grundschule Elze zu Gute kommt. Foto: A. Eylitz

Elze (ea). In diesem Jahr blieb der Überschuss des Dorf- und Garagenflohmarkts Elze direkt vor Ort: insgesamt 270 Euro konnten die Organisatoren Jürgen Benk, Blanca Hochreiter und Myriam Lentz an die Grundschule Elze übergeben. Das Geld werde hier dringend für den Sprachförderunterricht von Flüchtlingen benötigt. „Maike Burchkhardt ergriff die Initiative und meldete sich bei uns. Wir waren sehr dankbar für diesen Tipp, denn so bleibt das Geld direkt vor Ort und wird in die Bildung von Kindern investiert“, erklärte Myriam Lentz. Insgesamt 22 Kinder werden aktuell in der Grundschule betreut, der Wechsel sei hier aber rege, denn ständig kommen oder gehen neue Kinder. „Vor anderthalb Jahren begannen wir, die erste Sprachlernklasse an der Schule einzuführen. Ute Heitland und Maike Burckhardt waren von Anfang an mit dabei. Inzwischen werden sie vom Bildungs- und Teilhabepaket gefördert, zwei weitere Lehrkräfte der Schule, Greta Rose und Sarah Schumann, bekamen Stunden für den Sprachunterricht gestellt“, so Rektor Walter Zychlinski. Ab dem 1. Februar 2016 sollen die Stunden für die Lehrkräfte auf 10 pro Woche erhöht werden, sodass täglich in kleinen Gruppen Sprachförderunterricht stattfinden kann. Natürlich müsse für diesen Unterricht auch besonderes Lehrmaterial bereitgestellt werden: „Die Gemeinde unterstützt unser Programm trotz Haushaltssperre, die Spende des Flohmarktes können wir sehr gut gebrauchen“, so Zychlinski. Mit Büchern wie Deutsch als Fremdsprache sollen die Grundschulkinder spielerisch den Umgang mit einer neuen Sprache erlernen: „Die Flüchtlingskinder sind sehr wissbegierig und dankbar. Für alle ist es eine neue Situation und es gibt keine festen Abläufe, das erschwert die Arbeit natürlich etwas. Ab einem gewissen Punkt, wenn die Kinder die ersten Sprachkenntnisse haben und in den Klassen Anschluss finden, gelingt die Integration sehr schnell. Einige Schüler sprechen bereits fehlerfrei Deutsch, das ist schön zu erleben“, erklärte die Psychologin Maike Burckhardt. Sie begann die Arbeit in den Förderklassen ehrenamtlich, inzwischen wird auch sie vom Bildungs- und Teilhabepaket unterstützt. „Der Bildungshintergrund der Kinder ist sehr verschieden, aber die Kontakte mit den deutschen Schülern helfen sehr. Eine Schülerin fungiert inzwischen als Dolmetscherin, hier gibt es kaum noch Unterschiede zwischen einheimischen Schülern“, so Burckhardt. Die Reaktion einiger Personen über die Spende an die Flüchtlinge gab den Organisatoren des Dorflohmarktes jedoch zu denken: „Als ich bei Facebook unsere Entscheidung, das Geld Flüchtlingen zu Gute kommen zu lassen, verkündete, musste ich mich einigen Hasskommentaren gegenüberstellen. Natürlich lassen wir uns von Einzelnen nicht von unserem Vorhaben abbringen, trotzdem ist diese Einstellung bedauerlich“, erklärte Myriam Lentz. Im vergangenen Jahr gingen der Überschuss an die Stiftung für Behinderte. Der nächste Dorf- und Garagenflohmarkt in Elze ist für den 19. Juni geplant.

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