Allgemein

Arbeitsgruppe im Kirchenkreis blickt in die Zukunft

Region (r/j). Wie wollen wir in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren Kirche sein? Wie erreichen wir zukünftig die Menschen, die zu uns gehören oder Erwartungen an uns haben? Wie begegnen wir den sich verändernden Rahmenbedingungen mit Kreativität und Offenheit fü̈r Neues? Diese Fragen stellen sich die Gemeinden und die Leitung des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen nicht erst seit der Veröffentlichung der fü̈r 2060 erwarteten Mitgliederzahlen. Vor Monaten schon wurde die „Arbeitsgruppe 2030“ ins Leben gerufen; in dieser Woche beschäftigte sich nun auch der Kirchenkreistag (KKT) mit den anstehenden Herausforderungen, Chancen und Perspektiven. „In der AG 2030 sind Mitarbeitende aus allen unseren Arbeitsbereichen versammelt“, erklärte Superintendent Holger Grünjes. „Hier dürfen ohne Begrenzung Ideen gesponnen werden und wir werden die Ergebnisse immer wieder in den Kirchenkreistag einbringen.“ Aufgabe der Arbeitsgruppe sei es, über Gemeindegrenzen hinweg gemeinsame Entwicklungsstrategien für den Kirchenkreis zu erarbeiten und gut miteinander in Kontakt zu bleiben: „Wir wollen jetzt die Wege ebnen, damit alle unsere Mitarbeitenden auch in Zukunft ihrer Arbeit mit Freude nachgehen können.“ Er selbst freue sich auf diesen Prozess, so Holger Grünjes: „Es wird nicht nur um Strukturen gehen, sondern vor allem darum, was uns als Kirche ausmacht – die Schönheit und der Wert unseres Glaubens.“ Jacqueline Gebauer, Leiterin des Kirchenkreisamtes in Burgwedel, das für den Kirchenkreis und seine Gemeinden die Verwaltungsgeschäfte führt, hatte zuvor den Blick der KKT-Mitglieder auf eine Reihe von Themen gelenkt, die in den kommenden Jahren obenauf liegen werden. An erster Stelle stehen dabei rückläufige Finanzmittel bei gleichzeitig steigenden Kosten: „Wie geht es weiter mit den Aufgaben und mit den Menschen?“, müsse für die Zeit ab 2022 gefragt werden, wenn der neue vierjährige Planungszeitraum beginnt. Die abnehmende Zahl von Gemeindemitgliedern werde einen Abbau von Pfarrstellen zur Folge haben; gleichzeitig dürfte es schwieriger werden, die vorhandenen Stellen zu besetzen: Wie fast überall in der Wirtschaft macht sich auch in den kirchlichen Berufen der Nachwuchsmangel bemerkbar. Als weitere Herausforderungen stellte Gebauer die Gebäudeunterhaltung bei den Kindertagesstätten, Energiemanagement und Klimaschutz heraus: „Wir müssen die Balance hinbekommen zwischen den Aufgaben und den Ressourcen“, betonte die Amtsleiterin. In der Diskussion zeigten sich die KKT-Mitglieder zuversichtlich, dass dies gelingen könne und sogar eine Chance darstelle: „Ich bin sehr froh über Ihre Offenheit und die Bereitschaft, unvoreingenommen Gedanken zu spinnen“, bedankte sich Isabel Wagemann-Steidel aus der St.-Paulus-Kirchengemeinde Langenhagen bei Amtsleiterin und Superintendent. Regina Knips aus Wettmar schloss sich an: „Das ist ein spannender Prozess und ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppe 2030.“ Jeweils ohne Gegenstimme traf der Kirchenkreistag auch zwei Personalentscheidungen: Marion Doering, Kirchenvorsteherin aus der Emmaus-Gemeinde Langenhagen, wurde als dritte Beisitzerin in den Kirchenkreistagsvorstand gewählt. Als Kandidaten für die Wahl der Landessynode im Jahr 2020 schickt der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen Michael Looß-von Hülst aus der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten Godshorn ins Rennen. Der 67-Jährige gestaltet in seiner Gemeinde regelmäßig Andachten, steht als Prädikant auf der Kanzel und war ab 1981 Mitglied des damaligen Kirchenkreistages Hannover-Nord. „Ich möchte am Spannungsbogen zwischen kirchlicher Tradition und neuen Wegen mitarbeiten“, umriss er seine Motivation.

mehr zeigen

dazu passende Artikel