Hannover Scorpions

Hannover Scorpions stehen im Playoff-Halbfinale

Mellendorf (kh). Was war das für eine Serie gegen den letztjährigen DEL2-Absteiger und Favoriten für den Wiederaufstieg, die Starbulls Rosenheim? Nach den ersten beiden siegreichen Spielen für die Scorpions hinterließ Spiel drei der Serie in Rosenheim einen sehr faden Beigeschmack, da die Schiedsrichterleistungen durch die angereisten Gäste aus Mellendorf harsch kritisiert wurden. Entsprechend hoch schlugen die Wellen in den Zeitungen und sozialen Medien. Das umstrittene Tor drei der Rosenheimer gab unter anderem Anlass zur Beschwerde, ebenso die Disziplinarstrafe gegen Kapitän Sebastian Lehmann nach Spielende. Lehmann musste Spiel vier ebenso von der Tribüne aus anschauen, wie Verteidiger Dennis Schütt, der ebenfalls aufgrund einer Disziplinarstrafe für dieses Spiel gesperrt war. Es war also von vornherein klar, dass es sehr schwer werden würde für die Scorpions, wenn man ohne diese beiden Spieler antreten müsse. Kurzerhand wurden Reihen umgestellt, das Zentrum verstärkt und weniger auf die altbekannte Offensiv-Kraft der Scorpions gesetzt. Der Plan ging auf, nach einem ausgeglichenen aber torlosen ersten Drittel setzte Trainer Dieter Reiss erneut auf die starke Abwehrleistung seines Teams. Nach 31 Minuten gingen die Scorpions dann aber doch durch einen Treffer von dem unglaublich starken Chad Niddery in Führung und versuchten, diese mit allen Mitteln zu verteidigen. Mit dem Schwerpunkt in der Verteidigung konnten die Scorpions in den letzten beiden Dritteln gerade einmal 15 Schüsse auf den gegnerischen Schlussmann abfeuern, Rosenheim hingegen drückte mächtig nach vorn und forderte Björn Linda in der selben Zeit 25 Mal, doch dieser parierte erneut sensationell. Zwei Minuten vor Schluss trat dann der gefürchtete Moment für die 1.705 Fans in der hus de groot EISARENA ein, Rosenheim fuhr einen schnellen Konter und platzierte den Puck im Nachschuss im Netz der Scorpions. Diesen Ausgleich so kurz vor Schluss feierten die Rosenheimer beinahe wie einen Sieg, immerhin schienen sie sich somit in die Verlängerung zu retten. Obwohl die Gäste nun noch einmal alles ins Spiel warfen, was ging, gaben die Scorpions nicht auf und fuhren in den letzten Sekunden des Spiel noch mal einen Gegenangriff. Christoph Koziol spielte quer auf Patrick Schmid, der übergab an Björn Bombis. Beim Versuch, den Puck am Überqueren der Torlinie zu hindern, hebelte Rosenheims Goalie Lukas Steinhauer das Tor aus der Verankerung und verschob es. Stille herrschte im Stadion, auf der Uhr standen noch 7,6 Sekunden Restspielzeit, die Anspannung bei den Fans auf den Rängen, die sich mittlerweile auch ausnahmslos von den Sitzplätzen erhoben hatten, war zum Bersten gespannt. Eine gefühlte Ewigkeit berieten sich die Unparteiischen vor der Strafbank. Dann kam das befreiende Handzeichen in Richtung Mittel-Bully; das Tor wurde gegeben. Sowohl auf dem Eis, auf der Spielerbank als auch auf den Rängen brach ein Sturm des Jubels los, alle fielen sich gegenseitig in die Arme – die Scorpions hatten den Über-Gegner aus dem Süden bezwungen und den Einzug in das Halbfinale zur DEL2 geschafft. Die neue Serie beginnt am Ostermontag, das erste Heimspiel im Halbfinale findet am Mittwoch, 4. April um 20 Uhr statt.

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